Cool bleiben in U-Bahn, Bus und Tram
Antrag Stadträte Manuel Pretzl und Johann Sauerer (CSU-Fraktion) vom 11.7.2019
Antwort Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrem o.g. Antrag forderten Sie, dass bei Neuanschaffungen von U-Bahn, S-Bahn, Bus und Tram auf eine leistungsstarke Klimatisierung geachtet werde. Außerdem sei zu prüfen, ob und wie die Temperaturregelung direkt über das Fahrpersonal gesteuert werden könne.
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Die o.g. Thematik fällt jedoch nicht in die Zuständigkeit des Stadtrates oder als laufende Angelegenheit in die Zuständigkeit des Oberbürgermeisters, sondern in den operativen Geschäftsbereich der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) und der Deutschen Bahn AG.
Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich. Daher wird der Antrag im Folgenden als Brief beantwortet.
Wir hatten zunächst die Frage nach einer leistungsstarken Klimatisierung bei den S-Bahnen mit einem Antwortschreiben beantwortet. Die für die Beantwortung ebenfalls notwendige Stellungnahme der MVG liegt uns nun vor. Diese teilte Folgendes mit:
„Die SWM/MVG sind sich der Herausforderungen an den Klimakomfort in den Fahrgasträumen ihrer Fahrzeuge sehr bewusst. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass die Zahl der heißen Sommertage zunimmt und einer geeigneten Klimatisierung eine zunehmende Bedeutung zukommt.
Trambahnen und Busse, die permanent an der Oberfläche fahren und dort der Sonne ausgesetzt sind, werden daher bereits seit vielen Jahren mit Klimaanlagen bestellt. Diese Klimatisierung erfolgt nicht zuletzt aus energetischen Gründen automatisch in Abhängigkeit von der Außentemperatur.
Die U-Bahn verkehrt fast ausschließlich im Untergrund (94% aller Bahnhöfe sind unterirdisch). Dennoch streben wir an, den Klimakomfort bei kommenden U-Bahn-Neubeschaffungen für die Fahrgäste zu verbessern. Entsprechende Konzepte werden derzeit auch unter Hinzuziehung von externen Fachleuten untersucht und bewertet.Zwar erlaubt eine aktive Klimatisierung eine theoretisch beliebige Temperierung des Fahrgastraums. Dem gegenüber stehen aber mögliche Nachteile. Dazu zählen neben hohen Kosten und einem unverhältnismäßig höheren Energieverbrauch vor allem Einträge von Wärme und Luftfeuchte in die Bahnhöfe und Tunnel. Dies würde dort und damit auch in den Bestandsfahrzeugen zu höheren Temperaturen und damit spürbar weniger Klimakomfort für die Kundinnen und Kunden führen.
Daher prüfen wir insbesondere infrastrukturelle Maßnahmen zur Klimatisierung bzw. Kühlung.“
Ich bitte Sie, von den vorstehenden Ausführungen der MVG Kenntnis zu nehmen, und hoffe, dass Ihr Antrag bezogen auf eine Klimatisierung in den Trambahnen, Bussen und U-bahnen zufriedenstellend beantwortet ist und als erledigt gelten darf.