Kinderbetreuung in München weiter stärken V – Teilnahme städtischer Kitas am fit4future-Projekt und Ausweitung auf alle Kitas
Antrag Stadtrats-Mitglieder Kathrin Abele, Verena Dietl, Anne Hübner, Haimo Liebich, Christian Müller, Cumali Naz, Marian Offman und Julia Schönfeld-Knor (SPD-Fraktion) vom 21.11.2019
Antwort Stadtschulrätin Beatrix Zurek:
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Bei den von Ihnen mittels Antrag vom 21.11.2019 vorgebrachten Anregungen handelt es sich jedoch um eine laufende Angelegenheit, die für die Stadt München keine grundsätzliche Bedeutung hat und auch keine erhebliche Verpflichtung erwarten lässt. Daher obliegt deren Besorgung nach Art. 37 Abs. 1 GO und § 22 GeschO dem Oberbürgermeister, weshalb eine Beantwortung auf diesem Wege erfolgt.
In Ihrem Antrag baten Sie darum, dass städtische Kindertageseinrichtungen am fit4future-Projekt teilnehmen sollen und nach einer entsprechenden Evaluation ggf. eine Ausweitung auf alle Kitas erfolgen soll.
Hierzu kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Die Gesundheit von allen Münchner Kindern zu fördern, ist eine Querschnittsaufgabe und eines der wichtigsten Ziele der Referate für Bildung und Sport sowie Gesundheit und Umwelt.
Gesundheit gilt als wichtige Ressource für Entwicklung und Bildung. Insbesondere in der Lebensphase der frühen Kindheit wird die kognitive, psychische und soziale Entwicklung des Kindes durch eine eingeschränkte bzw. gestörte Gesundheit nachteilig beeinflusst – oftmals mit negativen Konsequenzen für den weiteren Bildungs- und Lebensweg. Die Häufigkeit des Auftretens von Krankheiten und schädlichen Verhaltensweisen ist eng verbunden mit sozioökonomischen Faktoren.
Darüber hinaus zeichnet sich eine Veränderung in Bezug auf Gesundheitsprobleme von Kindern und Jugendlichen ab. Gesundheitsprobleme wie beispielsweise Entwicklungsstörungen und -auffälligkeiten (insbesondere im Bereich der Psychomotorik, Funktionsstörungen und Sprachentwicklung), Übergewicht und Bewegungsmangel, Erkrankungen aus dem allergischen Formenkreis und umweltbezogene Belastungen scheinen zuzunehmen.Für den Geschäftsbereich KITA stellt die Förderung der Gesundheit von Kindern und Beschäftigten deshalb eine wichtige Komponente im pädagogischen Alltag von Kindertageseinrichtungen dar. Die Gesundheitsförderung orientiert sich dabei an den Ressourcen der Menschen, insbesondere unter dem Blickwinkel von Bildungs- und Chancengerechtigkeit.
Kindertagesbetreuung bietet somit gute Bedingungen für eine frühzeitige und entwicklungsgerechte Förderung der Gesundheit. So ist es in Kitas möglich, gesundheitsförderliche Lebensweisen und -bedingungen bei Kindern und Erwachsenen zu entwickeln, gerade auch bei sozial benachteiligten Kindern, ohne diese zu stigmatisieren. Etwa 95% aller Kinder und deren Familien können über Kindertagesbetreuung niederschwellig erreicht werden. Frühzeitig einsetzende präventive Angebote in Form von erlebnisorientierter Vermittlung und Unterstützung eines gesundheitsförderlichen Lebensstils von Kindern und Erwachsenen sowie die Förderung der Erziehungskompetenz von Eltern können durch die Kindertagesbetreuung angeboten und vermittelt werden. Durch die Teilnahme an Präventionsprojekten können Kindertageseinrichtungen in ihrer Entwicklung zu einer gesundheitsfördernden Organisation unterstützt und so nachhaltig gesunde Strukturen in der Lebenswelt aufgebaut werden.
Um die bisherigen Aktivitäten zur Gesundheitsförderung in städtischen Kitas um ein nachhaltiges Angebot speziell für Kinder im Alter von 3-6 Jahren zu ergänzen, möchte der Geschäftsbereich KITA an dem Präventionsprojekt „fit4future“ mit einer städtischen Kindertageseinrichtung als Modellversuch teilnehmen.
Die dafür notwendigen Maßnahmen (z.B. Standortauswahl, Finanzierung der Materialien, Bewerbung) werden zeitnah in die Wege geleitet. Im Anschluss an das Projekt erfolgt eine Evaluation über die Wirkungen für die Beteiligten und sonstige Entwicklungen, wie z.B. eine Steigerung der Qualität.
Sollte das Projekt positive Auswirkungen auf die städtischen Kitas und die dortigen Menschen zeigen, wird eine Ausweitung des Programms auf weitere Kindertageseinrichtungen geprüft und ggf. in die Wege geleitet. Dar-über hinaus wird eine Kooperation mit den am Projekt beteiligten Stellen angestrebt, um im Sinne einer frühzeitigen Erreichbarkeit von Kindern, die Anpassung des Programms an andere Altersstufen der Kindertagesbetreuung für Münchner Kitas zu ermöglichen.Um Kenntnisnahme der vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.Gesellschaften
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