An der Corneliusbrücke/Ecke Erhardtstraße steht seit Anfang dieser Woche bis Ende des Jahres die Bronze-Plastik „Bavaria“ von Alicja Kwade. Mit dieser Plastik hat die international renommierte Künstlerin eine modifizierte und humanisierte Version der monumentalen Bronzestatue von Ludwig Schwanthaler auf der Theresienwiese an die Isar platziert. Die Plastik wurde realisiert als temporäres Projekt der Kunst im öffentlichen Raum des Kulturreferats.
Kwade hat Gesten, Symbolik und Größe der Vorbild-Statue bei ihrer „Bavaria“ gezielt verändert. Aller Symbole des Sieges und der Macht wie Löwe, Eichenlaubkranz und Schwert beraubt, strahlt sie auf Lebensgröße reduziert nicht mehr dieselbe heroische und mystifizierende Haltung aus. Die vormals unerreichbare gottähnliche Statue wird berührbar. Gleichberechtigt und auf Augenhöhe zu den Vorübergehenden ruft die Plastik Interaktionen hervor und führt ein neues „Leben“ und „Dasein“. Die Verbindung zwischen dem Original und seinem humanisierten Äquivalent zeigt zwei verschiedene Seinsmöglichkeiten auf, in ihrer Bedeutung gegensätzlich, aber doch zueinander gehörend und aufeinander bezogen.
Alicja Kwade, geboren 1979 in Katowice, Polen, lebt und arbeitet in Berlin.
Informationen unter www.publicartmunich.de und unter www.alicjakwade.com.