Bolzplätze und öffentliche Sportflächen in München erhalten und ausbauen VII – Schaffung von Angeboten für Seniorinnen und Senioren
Antrag Stadtrats-Mitglieder Anja Berger, Katrin Habenschaden, Anna Hanusch, Jutta Koller, Sabine Krieger, Oswald Utz und Sebastian Weisenburger (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste) vom 13.11.2019
Antwort Baureferentin Rosemarie Hingerl:
In Ihrem Antrag fordern Sie:
„Die Verwaltung schafft spezielle Spiel- und Sportflächen für Seniorinnen und Senioren. Der Seniorenbeirat und die Bezirksausschüsse werden bei der Verortung und Ausgestaltung dieser Flächen eingebunden. Es wird ein Budget für Einweisungen und Kurse zur Nutzung bereitgestellt.“
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Der Inhalt Ihres Antrages betrifft jedoch eine laufende Angelegenheit i. S. von Art. 37 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 GO und § 22 GeschO, deren Erledigung dem Oberbürgermeister obliegt. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich.
Zu Ihrem Antrag vom 13.11.2019 teilt das Baureferat aber Folgendes mit:
Städtische öffentliche Grünanlagen sind so konzipiert, dass die Aufenthaltsbereiche von allen Altersgruppen genutzt werden können und fast alle Flächen barrierefrei erreichbar sind. Dem Bedürfnis nach Aktivität und Erholung wird ebenso Rechnung getragen wie dem Bedürfnis nach Geselligkeit und Kommunikation.
Es gibt stadtweit über 3.000 Hektar öffentliche Grün- und Ausgleichsflächen mit Flächen und Wegen, die zum Spazierengehen, zur Naturbeobachtung, zum Walken oder Joggen einladen.
Austausch mit jüngeren Menschen und Kindern finden Seniorinnen und Senioren auf vielen Spielplätzen, insgesamt über 750 im ganzen Stadtgebiet. Selbstverständlich steht auch die Benutzung von Spiel- und Freizeitsporteinrichtungen allen Grünanlagenbesucherinnen und -besuchern offen. Gerne werden beispielsweise Tischtennisplatten, Turnstangen, Volleyball, Fußball- und Basketballfelder auch von Erwachsenen genutzt.
In über 50 Grünanlagen gibt es Ausstattungsangebote, die explizit von Seniorinnen und Senioren gewünscht werden. Das sind Sommerstockbahnen, Bodenschachfelder, Boccia- und Bouleplätze. Bei guter Schneelagewerden in den großen Münchner Grünanlagen (Riemer Park, Ostpark, Westpark, Isaranlagen) Loipen zum Langlaufen gespurt. Gerade ältere Menschen ziehen oft das Langlaufen dem Alpinskisport vor und haben mit den Loipen ein Wintersportangebot in direkter Umgebung.
Die Fitness- und Mehrgenerationenanlagen in öffentlichen Grünanlagen bieten Angebote für jedes Alter. Derzeit sind es 26 Anlagen und jährlich kommen Neuanlagen dazu.
Der Prototyp in den Isarauen „Am Entenweiher“ wird demnächst saniert und erweitert. Hier werden auch neue Angebote für Seniorinnen und Senioren vorgesehen.
Bei Anträgen der Bezirksausschüsse erarbeitet das Baureferat in Abstimmung mit dem Referat für Bildung und Sport – Sportamt Standortvorschläge und Gerätekombinationen, die vor Ort mit den Beteiligten diskutiert werden. Beschaffung und Einbau werden vom Baureferat realisiert, in manchen Fällen unterstützt mit Finanzmitteln der Stadtbezirke. Planungsbeteiligungen, die bei vielen Bauprojekten des Baureferates zum Einsatz kommen, bieten der Bevölkerung die Möglichkeit, sich mit konkreten Wünschen einzubringen.
Zu den Themen „Einweisungs- und Kursangebote“ sowie „Spezielle Sportflächen“ für Seniorinnen und Senioren teilt das Sportamt Folgendes mit:
„Vor allem im Seniorenbereich ist die fachgerechte Anleitung und auch die Bindung an betreuende Personen ein wesentlicher Aspekt, dass Fitnessangebote angenommen werden. Es sollen auch diejenigen angesprochen werden, die den Zugang zu Bewegung und Sport erst wieder finden möchten.
Die Aufgabe der Betreuung ist im kommunalen Sportprogramm ‚Freizeit Sport‘ angesiedelt, die schon jetzt über ein Angebot ‚Fit im Park‘ und über einen großen Pool an gut ausgebildetem Fachpersonal verfügt (zum Beispiel Einsatz einer Honorarkraft für bestimmte Nutzungszeiten). Wie schon in anderen Bereichen erprobt, werden Kooperationen mit Sportvereinen entwickelt und geprüft.
Die vorhandenen Bezirkssportanlagen stellen eine extrem wertvolle Ressource zur Schaffung von Sport- und Bewegungsangeboten für die gesamte Münchner Bevölkerung dar.
Aktuell wird auf der Bezirkssportanlage Max-Reinhardt-Weg ein Fitness-Parcours geplant, der Stationen für alle Nutzergruppen und Altersklassen umfasst. Dabei wird auch ein besonderes Augenmerk auf einen barrierefreien Zugang und anpassungsfähige Module (zum Beispiel Höhenverstellbarkeit) gelegt. Das Konzept wurde bei einem Ortstermin mit den nutzen-den Vereinen und Schulen abgestimmt. Die gewonnenen Erkenntnisse aus diesem Projekt können dann für weitere geeignete Anlagen diskutiert werden und in die folgenden Sportbauprogramme einfließen.“
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass der Antrag damit abschließend behandelt ist.