Am Montag hat die Technische Universität München (TUM) in Kooperation mit dem Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) eine Studie gestartet mit dem Untersuchungsziel, ob ein dauerhaftes Monitoring von Covid-19-Infizierten mit Hightech-Sensoren die Überlebenschancen verbessern und Intensivstationen entlasten kann. Der schnelle Start der Studie wurde durch Spenden ermöglicht.
An der Studie können Münchner Covid-19-Erkrankte über 60 Jahre, die sich in häuslicher Quarantäne befinden, freiwillig teilnehmen. Die Erkrankten werden durch das RGU mit einem Flyer über die Studie informiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten dann einen Ohrensensor, der wie ein Hörgerät getragen wird und Biodaten wie die Körpertemperatur, die Sauerstoffsättigung des Blutes, die Atemfrequenz und den Puls erfasst. Zudem wird mehrmals täglich ein sogenannter Polyscore bestimmt, der Auskunft darüber gibt, wie gut der Körper die Auswirkungen der Erkrankung kompensieren kann. Die Daten werden rund um die Uhr erhoben und an eine „Einsatzzentrale“ am Klinikum rechts der Isar übermittelt. Bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustands wird die Teilnehmerin oder der Teilnehmer sofort informiert. Bei Bedarf erfolgt auch eine Alarmierung des Rettungsdienstes, der Betroffene sofort ins Krankenhaus transportieren kann.
Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs: „Das Forschungsvorhaben bietet eine zusätzliche Sicherheit für die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer der älteren Generation, die mit einer Covid-19-Erkrankung und mit leichten Symptomen zuhause bleiben und nicht im Krankenhaus behandelt werden müssen. Gerade bei alleinlebenden älteren Menschen kann es von Vorteil sein, eine fortlaufende Überwachung zu gewährleisten.“ Auch weiterhin werden Covid-19-Infizierte nach Vorliegen des positiven Testergebnisses schnellstmöglich vom Referat für Gesundheit und Umwelt kontaktiert, das dann telefonisch täglich beratend zur Seite steht und den gesundheitlichen Zustand erfragt. An dieser Betreuung ändert sich auch für Teilnehmer der Studie nichts. Für positiv getestete Patientinnen und Patienten ohne oder mit nur leichten Symptomen wird eine 14-tägige häusliche Quarantäne angeordnet. Alle positiv Betroffenen können rund um die Uhr bei Symptomen einen vom RGU organisierten medizinischen Dienst kontaktieren, der bei Bedarf zuhause vorbeikommt und gegebenenfalls einen Transport ins Krankenhaus organisiert. Bisher entwickeln nur rund 13 Prozent der Infizierten schwere Symptome und müssen stationär behandelt werden.