Im Feriensenat ist dem Stadtrat der jährliche Bericht zum Leerstand im städtischen Wohnungsbestand vorgestellt worden. Der Bericht zeigt, dass die während der Amtsperiode des scheidenden Stadtrats zur Bekämpfung und Vermeidung von Leerstand ergriffenen Maßnahmen wirken.
Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften planen anstehende Modernisierungs- beziehungsweise Sanierungsmaßnahmen so, dass längerfristiger Leerstand von vorneherein vermieden wird. Infolge von Mieterwechsel leerstehender Wohnraum ist so gut wie ausgeschlossen. Jede Wohnung wird bereits zu Beginn eines absehbaren Leerstands daraufhin geprüft, ob Zwischennutzungen realisierbar sind.
Dennoch ist ein gewisser temporärer Leerstand unvermeidbar. Dies begründet sich vor allem in der Vorhaltung einer gewissen Anzahl an Wohnungen, um Mieterinnen und Mieter, deren Wohnanlage von einer Modernisierungsmaßnahme betroffen ist, sozialverträglich umsetzen zu können und sie so vor unzumutbaren Belästigungen aufgrund von Baulärm zu schützen. Mit dem Abbruch einer Wohnanlage wird erst dann begonnen, wenn allen Mieterinnen und Mietern eine geeignete und vergleichbare Ausweichwohnung angeboten werden konnte und diese Angebote angenommen wurden.
Gerade durch Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen wird mehr angemessener und preisgünstiger Wohnraum geschaffen.
Gemäß dem diesjährigen Bericht sind zum Stichtag 31.12.2019 vor allem infolge des Fortschritts umfangreicher Großmodernisierungsmaßnahmen insgesamt 394 leerstehende Wohnungen – rund 0,5 Prozent des gesamten städtischen Wohnungsbestandes – zu verzeichnen. Dabei resultiert der überwiegende Teil der leerstehenden Wohnungen aus Gebäuden, welche zum Abriss vorgesehen sind und durch moderne, familiengerechte Neubauten ersetzt werden, wodurch zusätzlicher preisgünstiger Wohnraum geschaffen wird.
Darunter befindet sich die Siedlung an der Bad-Schachener-Straße / Haldenseestraße mit derzeit 120 leerstehenden Wohnungen. Mittels Neustrukturierung und Modernisierung gestaltet die GWG München diese Wohnanlage in Ramersdorf-Perlach neu. Der Baubestand mit Kleinstwohnungen aus den 1940er und 1950er Jahren wird in insgesamt sieben Bauabschnitten sukzessive durch familienfreundliche und komfortable Neubauwohnungen ersetzt.
Vergleichbar mit der Siedlung an der Haldenseestraße sind die umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Kämpferstraße. Dieses Neubauprojekt ist Teil einer auf Jahrzehnte angelegten Sanierung von rund 2.000 Wohnungen am Harthof. Die dort situierten Wohnanlagen, von denen ein großer Teil in den 1940er und 1950er Jahren errichtet wurde, werden erneuert und erweitert.
Ähnliche Baumaßnahmen finden auch an der Schleißheimer Straße oder an der Gube-/Baubergerstraße statt.
Die Landeshauptstadt München verfügt zum Stichtag 31.12.2019 zusammen mit ihren Wohnungsbaugesellschaften GEWOFAG und GWG über einen eigenen Wohnungsbestand von rund 71.100 Wohneinheiten, was einem Anteil von etwa neun Prozent am Gesamtwohnungsbestand in München entspricht.