Die Landeshauptstadt München vergibt auch 2020 sechs Preise an Münchner Programmkinos. Mit den jährlich mit jeweils 7.500 Euro dotierten Preisen fördert und unterstützt die Stadt ihre Film- und Kinoszene. Ausgezeichnet werden in diesem Jahr: City-Atelier Kinos – Holger Trapp & Bruno Börger; Monopol Kino – Markus Eisele & Christian Pfeil; Neues Maxim – Anne Harder; Neues Rottmann Kino – Thomas Wilhelm; Studio Isabella – Louis Anschütz & Hermine Bek und Theatiner Film – Marlies Kirchner.
Die Vergabe hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 29. April auf Empfehlung der Jury beschlossen.
Die Arthouse-Kinos bieten mit Eigenveranstaltungen oder in Kooperationen die Möglichkeit, selten gezeigte Spielfilme, nostalgisch oder aktuell, zum Teil in Originalsprache mit Untertiteln, oder Dokumentationen zu sehen und mit Filmschaffenden und -interessierten ins Gespräch zu kommen.
City Kinos München – Bruno Börger, Holger Trapp
Die City Kinos an der Sonnenstraße bieten mit zahlreichen hochkarätigen Filmpremieren und Gästen, Dokumentarfilmen mit wichtigen Themen, jungen Filmformaten und Live-Übertragungen aus Opernhäusern ein höchst anspruchsvolles Programm für ein breitgefächertes Interesse. Als Aufführungsort und Kooperationspartner für verschiedene Filmfestivals der Stadt setzen die Theaterleiter Bruno Börger und Holger Trapp auch eigene Schwerpunkte mit ausgefallenen Themenreihen.
Monopol Kino – Markus Eisele, Christian Pfeil
Mit einer intimen Kinobar und drei weiteren Sälen mit insgesamt über 200 Plätzen ist das Monopol-Kino an der Schleißheimer Straße ein bei Verleihern und Publikum gleichermaßen beliebter Ort für ausgewählte Arthouse-Filme. Bestandteil des Programms sind unter anderem Einladungen an Regisseurinnen und Regisseure und fest installierte OmU- und Dokumentarfilmtage. Mit ihrer eigens entwickelten Kundenkarte zeigen die Kinobetreiber Markus Eisele und Christian Pfeil beispielhaft, wie mit Kundenbindung und variantenreicher Programmstruktur Kino ein beliebtes Freizeitangebot für alle Altersgruppen sein kann.
Neues Maxim – Anne Harder
Eine rege Stadtteilanbindung ist eines der Verdienste des Neuen Maxim an der Landshuter Allee, dem einzigen Kino Neuhausens. Kinobetreiberin Anne Harder, die das über 100-jährige Kino seit 2016 führt, verteilt mit ihrem Lastenfahrrad persönlich die ansprechend gestalteten Wochenprogramme. Und auch sonst setzt das Kino auf Regionalität und Nachhaltigkeit. Kooperationen mit umliegenden Cafés und Restaurants verankern das Kinoleben in der Stadtgemeinschaft. Das Maxim Kino bietet als Gastgeber von großen und kleineren Festivals des Jahres ein Forum für wichtige Themen und veranstaltet eigene Reihen und OmU-Tage.
Neues Rottmann – Thomas Wilhelm
Thomas Wilhelm stellt für das Neue Rottmann in der Maxvorstadt als erfahrener Kinobetreiber mit Leidenschaft und viel Wissen über seine Kundschaft ein Programm zusammen, das die Wichtigkeit des Kinos für die Stadtgesellschaft zeigt. Mit der Teilnahme an den „Türkischen Filmtagen“ und die „Griechische Filmwoche“, knüpft er an die Geschichte des Rottmann als ehemaliger Aufführungsort für Filme aus den Herkunftsländern der sogenannten Gastarbeiter an. Erprobte Veranstaltungsreihen wie die Reihe „Psychiatrie im Film“, fachliche Diskussionen, Filmgespräche oder Sonderveranstaltungen und neue Serienformate für junges Publikum machen das Kino zu einem lebendigen Treffpunkt der Stadt.
Studio Isabella – Louis Anschütz
Zum 100. Geburtstag des Studio Isabella in der Maxvorstadt zeigte Kinobetreiber Louis Anschütz mit einem großen Straßenfest, wie wichtig ein Stadtteilkino für die lebendige Stadtgemeinschaft sein kann. Mit seinem Programm hält Louis Anschütz das Erbe des Kinopioniers Fritz Falter lebendig, zu dem fremdsprachige Filme im Original mit Untertiteln, Dokumentar-, Kinder- und Kurzfilme und vor allem die bewusste und selten gewordene Programmierung von Arthouse-Perlen jenseits kommerzieller Gewinnausrichtung gehören. Das Studio Isabella verteidigt mit Leidenschaft die große Vielfalt des Arthouse-Kinos und trägt mit hohem Anspruch zum Kinoleben in der Stadt bei.
Theatiner Filmkunst – Marlies Kirchner
Kinobetreiberin Marlies Kirchner zeigt in dem historisch-eleganten und denkmalgeschützten Kino in der Theatinerpassage ein ebenso stilvolles Kinoprogramm. Seit den 1950er Jahren ist die Theatiner Filmkunst bundesweit bedeutsam für europäische Arthouse-Filme, die ausschließlich im Original mit Untertiteln gezeigt werden. 2019 fand die erstmals in München ausgerichtete Französische Filmwoche im Theatiner-Filmkunst statt. Als eines der wenigen Lichtspieltheater Münchens kann es zudem noch 35 mm-Originalfilmmaterial abspielen. „Aus Liebe zum Kino“ heißt die Reihe mit Kopien aus dem eigenen Archiv, und so könnte auch die Theatiner Filmkunst insgesamt überschrieben sein.
Die ausführlichen Jurybegründungen und Informationen zu den Preisen unter www.muenchen.de/kulturfoerderung unter „Preise“. Der Jury gehörten an: Marco Schmidt, Filmkritiker; Katharina Köster, Regisseurin; Nicole Leykauf, Produzentin; Christoph Gröner, Filmfest München; Noni Lickleder, Goethe-Institut, Film; Alex Schaad, Preisträger 2019 und die Stadtrats-Mitglieder: Walter Zöller und Ulrike Grimm (beide CSU-Fraktion); Kathrin Abele und Christian Vorländer (beide SPD-Fraktion) sowie Sabine Krieger (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste).
Das Datum der Preisverleihung wird noch festgelegt.