Für die Gemeinschaft VII – Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Antrag Stadtrat Manuel Pretzl (CSU-Fraktion) vom 29.7.2019
Antwort Sozialreferentin Dorothee Schiwy:
Ihrem Anliegen, ein Mentorinnenprogramm für den Austausch von jungen Müttern und älteren Münchner Bürgerinnen zu schaffen, wurde bereits entsprochen, da die Landeshauptstadt München eine breite Palette an Angeboten, die junge Mütter und Väter bei der Erziehung in der Familie (§ 16 SGB VIII) unterstützen, anbietet.
Viele dieser Angebote werden mit der Unterstützung von freiwillig engagierten Seniorinnen und Senioren durchgeführt. Beispielhaft seien hier „wellcome“, der „Oma-Opa-Service“ und die Münchner Familienzentren benannt.
Bei „wellcome“, dessen Schirmherrschaft in München Frau Petra Reiter obliegt, unterstützen meist Seniorinnen junge Eltern durch Hausbesuche. Sie stehen den Familien mit ihrer Zeit und „Rat und Tat“ mehrere Stunden pro Woche zur Seite.
Der „Oma-Opa-Service“ bietet jungen Familien und Alleinerziehenden die Vermittlung von ehrenamtlichen Leih-Omas und Leih-Opas als verantwortungsvolle Personen für die Betreuung ihrer Kinder an. Mit der Zeit entstehen so oft längerfristige Kontakte, sogar Freundschaften zwischen Kindern, Leih-Omas, Leih-Opas und Eltern.
Die Seniorinnen und Senioren finden durch ihr Engagement Anerkennung und Wertschätzung.
In den 28 Münchner Familienzentren und drei Mehrgenerationenhäusern spielt vielfältiges bürgerschaftliches Engagement eine zentrale Rolle. Die Arbeit der freiwilligen Helferinnen und Helfer fungiert dabei als wertvolle Ressource für die inhaltliche Ausgestaltung der Familienzentren. Ohne die zahlreich engagierten Einzelpersonen, die ihre Erfahrungen an junge Familien weitergeben, wären viele Angebote für Familien in diesen Einrichtungen nicht möglich. Freiwillig engagierte Bürgerinnen und Bürger haben dort beispielsweise die Möglichkeit, junge Mütter und Väter bei der Alltagsgestaltung zu unterstützen, in den Elterncafés mitzuarbeiten, Eltern beim Deutschlernen zu begleiten und auch selbst Fortbildungsmöglichkeiten wahrzunehmen. Auch die Vernetzung mit anderen Ehrenamtlichen wird gezielt gefördert.
Fast jede Einrichtung berichtet über zunehmende Schwierigkeiten, freiwillige Helferinnen und Helfer zu finden und langfristig zu halten. Die Nach-frage der Eltern nach ehrenamtlicher Unterstützung für ihren Familienalltag ist sehr groß.
Das Sozialreferat teilt Ihre Einschätzung, dass der Erfahrungsschatz der älteren Bürgerinnen und Bürger eine hilfreiche Unterstützung für die jüngere Generation ist. Wie oben dargestellt, gibt es viele Möglichkeiten für Seniorinnen und Senioren, sich ehrenamtlich aktiv für junge Familien einzusetzen.
Die Mitarbeit potentiell ehrenamtlich Engagierter in bereits bestehenden, gut etablierten Familienangeboten soll daher vorrangig ermöglicht und kein neuer Pool im Sozialreferat für diesen Bedarf aufgebaut werden.
Aufgrund umfangreicher notwendiger Recherchen konnte Ihr Antrag nicht in der geschäftsordnungsgemäßen Frist beantwortet werden. Dies bitte ich zu entschuldigen.
Ich hoffe, auf Ihr Anliegen hinreichend eingegangen zu sein. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.