Ein Motorikpark für Freiham und die Bayernkaserne!
Antrag Stadtrats-Mitglieder Hans Dieter Kaplan, Renate Kürzdörfer, Haimo Liebich, Heide Rieke, Jens Röver und Dr. Constanze Söllner-Schaar (SPD-Fraktion) vom 7.10.2019
Antwort Baureferat:
Sie haben am 7.10.2019 Folgendes beantragt:
„Die Stadtverwaltung wird gebeten, einen speziellen Motorikpark in dem Landschaftspark Freiham und in der Grünfläche in der Bayernkaserne einzurichten. Hierbei soll der neue Motorikpark im Sonnwendviertel Wien als Beispiel dienen.“
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Der Inhalt Ihres Antrages betrifft jedoch eine laufende Angelegenheit i. S. von Art. 37 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 GO und § 22 GeschO, deren Erledigung dem Oberbürgermeister obliegt. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich. Die aufgrund erforderlicher Abstimmungen entstandene Fristüberschreitung bitten wir zu entschuldigen.
Zu Ihrem Antrag vom 7.10.2019 teilt das Baureferat aber Folgendes mit:
Zur Jahrtausendwende wurde in München ein neues Konzept für Fitnessanlagen entwickelt, das mit seinen speziell gestalteten Geräten und Stationen dem Fitnessangebot in den öffentlichen Grünanlagen eine neue Ausrichtung gab. Die herkömmlichen Trimm-Dich-Pfade wurden durch diese neuen Fitnessanlagen, die gemeinsam mit dem Sportamt des Referates für Bildung und Sport und der sportwissenschaftlichen Fakultät der Technischen Universität München entwickelt wurden, ersetzt. Kernpunkte der neuen Ausrichtung waren:
- Training zur Steigerung von Kraft, Koordination, Gleichgewicht und Ausdauer
- Angebote für alle Altersstufen (ab einer Größe von 1,40 Meter)
- Eignung der Geräte für den Freiraum, mit geringem Wartungsaufwand
- gute Integrierbarkeit in die umgebenden Grünflächen
Als Prototyp wurde im Jahr 2001 die Fitnessanlage in den Isarauen in der Nähe des „Entenweihers“ mit 19 verschiedenen Stationen aufgestellt, die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. In den nachfolgenden Jahren wurde „Outdoor-Fitness“ immer beliebter. Mittlerweile gibt es 26Fitnessanlagen, die über die öffentlichen Grünflächen des gesamten Stadtgebietes verteilt sind, und jedes Jahr kommen neue hinzu. Es ist Ziel des Baureferates, durch eine gute Verteilung der Anlagen ein wohnungsnahes Fitnessangebot im öffentlichen Raum zu schaffen, das einer möglichst breiten Gruppe von Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung steht.
Das Motorikpark-Konzept wurde im Jahr 2002 durch den österreichischen Sportwissenschaftler Dr. Roland Werthner entwickelt. Die Stationen verfolgen die gleiche Zielsetzung wie die Münchner Fitnessanlagen. Der Fokus liegt ebenfalls auf dem Training von Kraft, Koordination, Beweglichkeit und Ausdauer. Die Konzeption der Motorikparks unterscheidet sich von den Münchner Fitnessanlagen jedoch im Hinblick auf die Größe und Dimensionierung der Stationen und der Gesamtanlage. Es handelt sich – wie der Name Motorikpark bereits aussagt – um eigenständige Freizeitanlagen, die vom Hersteller auch als Bewegungswelten bezeichnet werden. Eine Umsetzung ist im Hinblick auf den Platzbedarf nur in großen Grünanlagen möglich, wie sie zum Beispiel in Freiham oder der Bayernkaserne entstehen.
Das Baureferat wird die Idee des Motorikparks im Rahmen der Beteiligungen von Nutzerinnen und Nutzern für die zukünftigen öffentlichen Grünflächen in Freiham und der Bayernkaserne als Vorschlag einbringen und so den Bedarf und die Wünsche von Nutzerinnen und Nutzern im Hinblick auf eine mögliche Umsetzung in den Grünanlagen dieser beiden Siedlungsschwerpunkte klären.
Die Gleichstellungsstelle für Frauen hat das Schreiben mitgezeichnet.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass der Antrag damit abschließend behandelt ist.