Im Rahmen der Reihe „Film und Psychoanalyse“ mit dem Schwerpunkt „DurchBruch“ zeigt das Münchner Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, am Sonntag, 19. Januar, um 17.30 Uhr den Roadmovie „Thelma & Louise“ von Ridley Scott in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Die Psychologen Andreas Hamburger und Vivian Pramataroff-Hamburger halten eine Einführung und diskutieren den Film anschließend mit dem Publikum.
Inhalt zu „Thelma & Louise“: Zwei Freundinnen fahren im Thunderbird zum Angeln. Als ein Mann versucht, Thelma zu vergewaltigen, erschießt Louise ihn, und beide fliehen Richtung Mexiko. Auf der Flucht werden sie ausgeraubt, sie überfallen einen Laden, nach ihnen wird gefahndet. Der Schluss ist bekannt: Zwei glorreiche Halunkinnen stürzen in den Grand Canyon. Ein Durchbruch war „Thelma & Louise“ allemal. Zum ersten Mal waren zwei Frauen auf einem Roadtrip, ohne sich gleich wieder an Männer zu binden; zum ersten Mal waren sie die lustvollen Outlaws, während die Männer, auf Nebenrollen verwiesen, das statische Element vertreten; und zum ersten Mal hinterfragte ein Publikumsfilm mit seinen kräftig gezeichneten Buddy-Charakteren die von der feministischen Filmkritik schon längst kritisierten Rollenstereotype. Auch im Elfenbeinturm der Psychoanalyse war der Film ein Durchbruch: Plötzlich waren Filme zur weiblichen Entwicklung Mainstream-Thema. Auf Publikum wie Kritik wirkte der Film deutlich polarisierend. Er inszeniert Wunsch- und Angstphantasien, Mütterlichkeit und Adoleszenz, Sexualität und Freundschaft.
Der Eintritt kostet 5 Euro, 4 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Karten können vorbestellt werden unter Telefon 233-96450.