Oberbürgermeister Dieter Reiter gratuliert Doris Dörrie zum bevorstehenden 65. Geburtstag: „Sie sind eine der international bekanntesten und meistgeschätzten deutschen Regisseurinnen. Mit Ihrer Komödie ‚Männer‘ gelang Ihnen 1985 sozusagen über Nacht der künstlerische Durchbruch. Mit über sieben Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern in Deutschland erreichte der Film eine Rekordzahl. Ebenso Titel wie ‚Im Inneren des Wals‘, ‚Geld‘, ‚Happy Birthday, Türke!‘, ‚Bin ich schön?‘, ‚Kirschblüten – Hanami‘, ‚Glück‘, ‚Grüße aus Fukushima‘ und ‚Kirschblüten & Dämonen‘, Ihres neuesten, 2019 uraufgeführten Werkes, belegen die Vielfalt der Themen, die Sie in Ihren Arbeiten mit enormen Feingespür und großer emoti- onaler Intensität behandeln. Hervorheben möchte ich auch Ihre beeindruckenden Dokumentarfilme, etwa Ihr berührendes Debüt ‚Ob‘s stürmt oder schneit‘ (1976) über die damals schon 80-jährige Kinobetreiberin in Bad Endorf, ‚Was darf´s denn sein?‘ aus den neunziger Jahren über Münchner Kellnerinnen oder ‚Dieses schöne Scheißleben‘ über Mariachi-Spielerinnen in Mexico.
Auch als Schriftstellerin sind Sie seit Jahrzehnten sehr produktiv und erfreuen mit Ihren Büchern ein großes Lesepublikum. Bücherschreiben sei ‚wie Filmen auf Papier‘, haben Sie einmal gesagt – hier wie dort gelingt Ihnen die Gratwanderung zwischen Komik und Tragik, zwischen Tiefe und Leichtigkeit. Die Münchner Literaturinteressierten konnten von Ihren profunden Kenntnissen und Erfahrungen als Filmemacherin und Autorin in besonderer Weise profitieren, als Sie im Jahr 2017 unter dem Motto ‚Alles Echt. Alles Fiktion‘ das ‚forum:autoren‘ des Münchner Literaturfestes kuratierten und ein ebenso spannendes wie facettenreiches Programm präsentierten. Nicht nur hinter der Kamera, sondern auch auf der Opernbühne sind Sie als Regisseurin ebenfalls schon mehrfach erfolgreich hervorgetreten, unter anderem an der Bayerischen Staatsoper, an der Staatsoper Berlin und bei den Salzburger Festspielen.
Es freut mich, dass Sie schon seit Studientagen unsere Stadt zu Ihrer Wahlheimat erkoren haben. Mit der Verleihung des Ernst-Hoferichter-Preises im Jahr 1995 und des Kulturellen Ehrenpreises im Jahr 2002
würdigte die Landeshauptstadt München Ihre eindrucksvolle künstlerische Arbeit. Dass München den Ruf als Filmmetropole genießt, ist auch eines Ihrer Verdienste. Wie sehr Ihnen dabei auch der filmische Nachwuchs am Herzen liegt, zeigt Ihre verdienstvolle Lehrtätigkeit an der Hochschule für Fernsehen und Film.
Obwohl die Filmindustrie nun eine schmerzhafte Zwangspause einlegen muss und die Corona-Krise gespenstische Zustände in unserer Stadt verursacht, so hoffe ich, dass Ihre Kreativität weiterhin Früchte trägt und das beigefügte Schreibset Sie vielleicht sogar bei Ihren berühmten ‚Morning Pages‘ unterstützt. Für die kommenden Jahre wünsche ich Ihnen alles Gute, Glück und weiterhin viel Erfolg bei Ihren zukünftigen Projekten.“