München engagiert sich fürs Klima – und hat für seine Initiative in einem internationalen Projekt nun eine Förderzusage der Europäischen Kommission erhalten. Das Projekt „JUST Nature“, das das Referat für Stadtplanung und Bauordnung gemeinsam mit europäischen Partnerorganisationen für das Forschungs- und Innovationsprogramm HORIZON 2020 eingereicht hat, konnte sich gegen 35 Konkurrenzkonzepte durchsetzen. Beteiligt sind neben der Stadt München 20 europäische Initiativen, fünf davon sind Städte. Von den fast zehn Millionen Euro an Fördergeld fließen nun 648.600 Euro nach München.
Wie kann der Hitzeinsel Innenstadt mit Grüner Infrastruktur begegnet werden? Welche Effekte haben unterschiedliche Begrünungsvarianten auf den Freiraum der Innenstadt? Diese Fragen werden im Rahmen des Projektes untersucht, modelliert, getestet. An welchen Stellen dies sinnvoll ist, hängt unter anderem von den Ergebnissen des „Freiraumquartierskonzepts Innenstadt“ ab, das derzeit vom Landschaftsarchitekturbüro mahl gebhard konzepte im Auftrag des Referats für Stadtplanung erarbeitet wird. Dieses Freiraumquartierskonzept hat auch Chancen und neue Ideen für den öffentlichen Raum im Blick, die sich unter anderem durch eine autoreduzierte Altstadt ergeben werden. Zudem sollen temporäre Angebote vergleichbar der bereits erprobten Sommerstraßen oder Parklets eine Rolle spielen, die den Münchner*innen in der warmen Jahreszeit Gelegenheit zum Flanieren, Ratschen und Spielen bieten.
Die Stärkung der Grünen Infrastruktur dient dem Klima wie dem Wohlbefinden der Großstädter*innen gleichermaßen. München wird so besser an den Klimawandel angepasst und trägt gleichzeitig dazu bei, ihn zu verlangsamen. Denn die Vegetation – Bäume, Vegetations- und Wasserflächen, Dach- und Fassadenbegrünungen – kühlt, filtert Kohlendioxid aus der Luft und sorgt für einen angenehmeren Aufenthalt im Freien, gerade an den heißen Tagen und vor allem auch für die Menschen, die der Hitze der Stadt nicht so einfach entfliehen können.
Bei „JUST Nature“ soll untersucht werden, welche Verbesserungen besonders effektiv sind und wie sich verschiedene Begrünungsszenarien auf das Stadtklima und das Freizeitverhalten der Münchner*innen auswirken. Besonders wichtig bei dem Projekt „JUST Nature – Activation of nature-based solution for a just low carbon transition“ ist der wissenschaftliche Erfahrungsaustausch mit den Planungsbehörden der europäischen Partnerstädte. Neben München sind dies Leuven in Belgien, Bozen/Meran in Italien, Chania in Griechenland, Szombathely in Ungarn und Gzira auf Malta. Los geht es voraussichtlich im Juni, das Projekt ist auf rund viereinhalb Jahre angelegt.