Die Corona-Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. Um die Diskussion über deren Bedürfnisse auf einer fundierten Grundlage führen zu können und vor allem auch den Kindern und Jugendlichen selbst Gehör zu verschaffen, hat im Anschluss an die heutige Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses im Alten Rathaus ein Hearing zu der Thematik stattgefunden. Ziel des Hearings ist die Diskussion potentieller Lösungsansätze mit Vertreter*innen der städtischen Referate, der Wohlfahrtsverbände und sozialen Träger und der Münchner Sozialpolitik sowie Jugendlichen aus München.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Es ist mir ein ganz persönliches Anliegen, dass die jungen Menschen gegenüber dem Stadtrat ihre Erlebnisse, Erfahrungen, Sorgen und Ängste äußern können. Wer gerade in der Pubertät ist, hat fast ein Fünftel dieser wichtigen Entwicklungsphase verloren. Die eingeschränkten Entfaltungsmöglichkeiten behindern die Entwicklung mit allen negativen Folgen auch für das spätere Erwachsenenleben. Jugendliche brauchen die Peer-Group, um ihre Entwicklungsaufgaben zu meistern. Wir haben Kindern und Jugendlichen im letzten Jahr viel abverlangt, und deshalb ist es umso wichtiger, ihnen zuzuhören und sie selbst zu Wort kommen zu lassen.“
Die aktuellen Forschungsbefunde zeigen eine deutliche und gravierende Zunahme von psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „In der Diskussion um Lockerungen von Maßnahmen aber auch um politische Entscheidungen für den Herbst und die kommenden Jahre müssen die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen stärker berücksichtigt werden. Zudem brauchen wir die Einschätzung der Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Bildungseinrichtungen, ebenso wie die der Expert*innen etwa aus dem Gesundheitswesen.“ Im Rahmen des Hearings sprachen Expert*innen über die Folgen von Corona im Bereich schulische und außerschulische Bildung, Ausbildung und Beruf sowie im Bereich Medizin. Auch junge Menschen kamen zu Wort, sie sprachen ihre Lebenssituation im vergangenen Jahr und Wünsche für Verbesserungen an. Außerdem waren Vertreter*innen der Sozialbürgerhäuser, des Amtes für Wohnen und Migration, des Kreisverwaltungsreferats, des Referats für Bildung und Sport und der Polizei eingeladen. Das Hearing war nicht-öffentlich, um den jungen Menschen, die von ihren Erfahrungen berichten, einen entsprechenden Schutzraum zu gewährleisten. Nach der Aufbereitung der Ergebnisse des Hearings wird das Sozialreferat unter Beteiligung der anderen zuständigen Referate dem Kinder- und Jugendhilfeausschuss des Stadrats in einer späteren Sitzung die Ergebnisse des Hearings vorlegen.