Das Gewerbegebiet Steinhausen, das sich südlich der Autobahn A94 vom Vogelweideplatz am Ende der Prinzregentenstraße etwa zwei Kilometer bis zur Messestadt Riem erstreckt, soll weiterentwickelt werden. Dazu hat der Stadtrat im heutigen Planungsausschuss das Referat für Stadtplanung und Bauordnung mit einem Grundsatzbeschluss – vorbehaltlich der Bestätigung durch die Vollversammlung – beauftragt, eine ganzheitliche und langfristige Entwicklungsperspektive für die Zukunft des Gebiets zu erarbeiten.
Das 250 bis 320 Meter breite Gewerbeband, eines der großen Gewerbegebiete in München, ist geprägt von einem dichten Nebeneinander unterschiedlichster Nutzungen – von kleinen Werkstätten und Handwerksbetrieben bis hin zu Logistikunternehmen, produzierendem Gewerbe und Büros. Eine langfristige Weiterentwicklung dieser gemischten Nutzungsstruktur soll die Identität des Gebietes als lebendiger und facettenreicher Arbeitsplatzstandort stärken. Sofern die Erschließung optimiert werden kann, soll eine höhere bauliche Dichte ermöglicht werden, beispielsweise durch eine Mischung aus produzierendem und höherwertigem Gewerbe innerhalb eines Gebäudes, eines Grundstücks oder durch Gewerbehöfe. In Zusammenhang mit der nördlichen Wohnbebauung wird untersucht, inwiefern ein Nahbereichszentrum mit Einzelhandel (insbesondere kleine Geschäfte) entstehen könnte.
Auch der Bau weiterer Hochhäuser ist denkbar. Laut dem Entwurf für die Fortschreibung der Hochhausstudie sind an geeigneten Standorten im Gewerbeband Hochpunkte möglich. Inwieweit und wo tatsächlich weitere Hochhäuser entstehen könnten, soll im weiteren Planungsprozess geprüft werden.
Da für die Entwicklung des Areals auch die verkehrliche Erschließung weiterentwickelt werden muss, erteilte der Stadtrat zudem den Auftrag an das Mobilitätsreferat, Lösungsmöglichkeiten für eine bessere Anbindung zu entwickeln. Insgesamt soll für das Gewerbeband eine bessere Vernetzung, auch mit Fuß- und Radwegen, insbesondere aber für den öffentlichen Personennahverkehr, erreicht werden. Gemeinsam mit den Stadtwerken München soll das Mobilitätsreferat deshalb darüber hinaus die Machbarkeit einer Trambahnverlängerung in Richtung Trabrennbahn Daglfing beziehungsweise Entwicklungsgebiet Münchner Nordosten untersuchen. Die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für die perspektivischen Entwicklungsmöglichkeiten des Gewerbebands Steinhausen sind bereits durch übergeordnete Konzepte der Stadtentwicklungsplanung definiert: das Zentrenkonzept, das Gewerbeflächenentwicklungsprogramm, das Ge- werbehofprogramm sowie den Entwurf zur Fortschreibung der Hochhausstudie. Durch die nun anstehende Rahmenplanung sollen diese Konzepte nun in ein städtebauliches und freiraumplanerisches Gesamtbild gegossen werden.