Die Landschaftsarchitektin Andrea Gebhard wird für ihr außerordentliches Engagement und ihre besonderen Verdienste für die Stadt München mit dem Architekturpreis 2021ausgezeichnet. Über die Vergabe hat der Kulturausschuss des Stadtrats nach Vorberatung durch eine Jury jetzt entschieden.
Der mit 10.000 Euro dotierte Architekturpreis der Landeshauptstadt München wird alle drei Jahre für das herausragende Gesamtwerk von Architektinnen und Architekten (beziehungsweise Teams) verliehen, die in München oder der Region München leben bzw. eine enge Verbindung zu München als Ort ihres Schaffens haben. Ausgezeichnet werden in erster Linie qualitativ herausragende gestalterische Leistungen in der Planung und Realisation von Projekten. Im Ausnahmefall können auch Persönlichkeiten gewürdigt werden, die besondere Leistungen in Wissenschaft und Lehre und für die Architekturvermittlung erbracht haben. Bisherige Preisträger*innen sind: Günter Behnisch, Günther Grzimek, Sep Ruf, Alexander Freiherr von Branca, Kurt Ackermann, Werner Wirsing, Busso von Busse, Peter von Seidlein, Thomas Herzog, Uwe Kiessler, Otto Steidle, Heinz Hilmer und Christoph Sattler, Winfried Nerdinger, Bea und Walter Betz, Andreas Hild, Andreas Meck und zuletzt Nicola Borgmann.
Jurybegründung
„Andrea Gebhard hat sich in der langjährigen Praxis als Münchner Landschaftsarchitektin ein viel beachtetes Renommee erarbeitet. Dabei überzeugt sie nicht nur mit besonders angemessenen, ästhetisch und ökologisch wertvollen Planungen, sondern auch durch ihr großes persönliches Engagement in zahlreichen Gremien.
Besonders hervorzuheben ist ihr landes- und bundesweiter, oft auch kritischer Einsatz zu städtebaulichen und landschaftsarchitektonischen Fragestellungen, wie derzeit zum Thema des Bayerischen Landesentwicklungsprogramms LEP. Dabei scheut sie auch konfliktreiche Themen nicht. In Sachen Erhaltung nachhaltiger und zukunftsfähiger Landschaftsräume, in Fragen zur städtebaulich verträglichen Dichte oder zu Themen der Qualität des öffentlichen Raumes bezieht sie deutlich eine eigenständige, differenzierte und couragierte Haltung.
Als langjährige Leiterin der Abteilung Grünplanung im Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München, als Geschäftsführerin der BUGA 2005 in München, als Vorsitzende der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung und als aktive Vertreterin im Bund Deutscher Landschaftsarchitekten geht ihre Befassung mit Fragen um eine lebenswerte Stadt und Landschaft weit über das übliche Maß hinaus. In vielen Projekten und ehrenamtlichen Positionen hat sie vor allem auch für die Landeshauptstadt München Wesentliches zur Qualität nicht nur der Freiräume in der Stadt, sondern auch zu einem lebenswerten Umfeld beigetragen.
Gemeinsam mit ihrem Mann Johannes Mahl ist sie Büroinhaberin von mahl-gebhard-konzepte. Die Arbeiten des Büros in unterschiedlichsten Maßstabsebenen – von Strukturplanungen bis hin zu Objektplanungen, von Bewerbungsverfahren für Gartenschauen über Ausstellungen bis hin zu Wettbewerbsverfahren – wurden vielfach ausgezeichnet. Für eine nachhaltige Stadtentwicklung ist nicht allein die Frage der Bebauung und der Infrastruktur von entscheidender Bedeutung, sondern insbesondere deren Symbiose mit den Freiflächen und öffentlichen Räumen. Andrea Gebhard überzeugt auf allen Maßstabsebenen darin Werte zu identifizieren, partizipativ zu vermitteln und diese zukunftsfähig zu machen.“
Informationen zum Preis und die Mitglieder der Jury im Internet unter www.muenchen.de/kulturfoerderung, Stichwort „Preise“.