Mülltrennung darf nicht vor der Haustür enden
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Professor Dr. Jörg Hoffmann, Gabriele Neff, Richard Progl und Fritz Roth (FDP BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion) vom 9.4.2021
Antwort Kommunalreferentin Kristina Frank:
In Ihrer Anfrage teilten Sie uns mit, dass während des nun schon einjährigen Lockdowns aufgrund Homeoffice und Homeschooling immer mehr Menschen ihre Zeit zuhause verbringen. Dabei fiele wesentlich mehr Müll in den Haushalten an, insbesondere rund um Feiertage wie dem Osterfest. Einigen Bürgern fiele auf, dass in verschiedenen Stadtbezirken die Inhalte der Restmüll- und der Papiertonne im selben Fahrzeug entleert würden. Nachdem die Mülltrennung in der Landeshauptstadt in schwarzer, brauner und blauer Tonne erfolge, würde ein solches Verfahren den Trennungsprozess in der eigenen Wohnung hinfällig machen. Außerdem bemerkten einige Bürger Unregelmäßigkeiten bei den durch den AWM angekündigten Abholterminen.
Zunächst möchte ich mich für die gewährte Fristverlängerung bedanken.
Sie bitten in diesem Zusammenhang um die Beantwortung der folgenden Fragen:
Frage 1:
Wie häufig kommt es vor, dass Rest- und Papiermüll bei der Abholung in dasselbe Fahrzeug geladen werden? Wenn es vorkommt: Gibt es hierfür Gründe?
Antwort:
Der AWM bietet das 3-Tonnen-System an. Eine gleichzeitige Entsorgung von Papier- bzw. Bioabfällen und Restmüll in denselben Abfallsammelfahrzeugen ist äußerst unüblich. Dem AWM ist die getrennte Abfuhr der einzelnen Müllfraktionen sehr wichtig, denn nur so können diese einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt werden. Deshalb werden nur in seltenen Ausnahmefällen stark verunreinigte und mit Fremdstoffen befüllte Altpapiertonnen bzw. Biomülltonnen in den Restmüll entleert. Die im Einsatz befindlichen Partien werden diesbezüglich auch nochmals sensibilisiert.
Ab und zu ergibt sich die Besonderheit, dass Restmüll und Papier in sehr kurzen Abständen nacheinander abgeholt werden. D.h. beide Fraktionen werden vom Haushalt, der Hausverwaltung oder von unserem Personalgemeinsam bereitgestellt, aber durch zwei Fahrzeuge oder zeitversetzt mit demselben Fahrzeug geleert.
Frage 2:
Wie viele Personen sind pro Abholtag für einen reibungslosen Ablauf zuständig? Reichen diese Kapazitäten aktuell aus?
Antwort:
Täglich sind durchschnittlich 860 unserer Mitarbeiter*innen zur Leerung der Tonnen unterwegs. Für das aktuelle Müllvolumen bestätigt sich diese Kapazität in Kombination mit den Wertstoffhöfen als ausreichend.
Frage 3:
Werden Umweltstandards während der Abholung gewahrt?
Antwort:
Wir sind zertifiziert nach EfbV, Entsorgungsfachbetrieb gemäß §§ 56 und 57 KrWG und somit zur Führung des Prüfzeichens TÜV SÜD EfbV berechtigt.
Der AWM verfügt über einen Fuhrpark mit lärmarmen LKW, Abgasfiltern nach Stand der neuesten Technik, Fahrzeuge mit Durchschnittsalter um die 5 Jahre und damit die beste verfügbare Euro-Norm für Motoren. Des Weiteren sind mehrere Erdgasfahrzeuge und einzelne Prototypen für alternative Energieträger im Einsatz.
Frage 4:
Wie häufig fanden sich in den vergangenen vier Monaten Kunststoff, Metall oder Verbundmaterialien im Rest- bzw. Papiermüll?
Antwort:
Die Qualität des Restmülls wird von uns standardmäßig nicht analysiert. Die Qualität des Altpapiers wird dem AWM von seinen Vertragspartnern regelmäßig als Mischpapier in der Qualität 1.12 bestätigt. Nur in Ausnahmefällen wird eine sortenreine Entsorgung durch zu erhebliche Fehlwürfe verhindert.