Bürgermeisterin Katrin Habenschaden übergibt am Dienstag, 29. Juni, 14 Uhr, die Erinnerungszeichen für Lotte Schwarzschild, Rita Stark und Ruth Wilmersdörfer an deren einstiger Schule, dem Städtischen St.-Anna-Gymnasium, der Öffentlichkeit. Schüler*innen dieses Gymnasiums haben im Rahmen eines P-Seminars zum Thema „Erinnerungskultur“ die drei Erinnerungszeichen bei der Koordinierungsstelle | Erinnerungszeichen im Stadtarchiv München initiiert. Stadtschulrat Florian Kraus wird bei der Gedenkveranstaltung dieses Engagement in seinem Grußwort würdigen.
Lotte Schwarzschild kam am 21. Mai 1925 in München zur Welt. Ab Dezember 1941 musste sie in der Flachsröste Lohhof Zwangsarbeit leisten, ehe die Gestapo sie am 4. April 1942 nach Piaski verschleppte. Die Umstände und das Datum ihres Todes sind nicht bekannt. Ihre Eltern Mina und Moritz Fritz Schwarzschild wurden nach Theresienstadt deportiert und in Auschwitz ermordet.
Rita Stark, geboren am 8. März 1922 in München, war die Tochter von Mina und Joseph Stark. Ihr Vater führte als Teilhaber die Tuchhandelsfirma „N. Stark und Cie.“, die die Nationalsozialisten 1938 zwangsweise enteigneten. Ihre Mutter starb am 4. Juni 1941 in München. Rita Stark, ihr Vater Josef und ihr Bruder Michael wurden am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und am 25. November 1941 dort von der SS ermordet.
Ruth Wilmersdörfer erblickte am 4. Juni 1924 das Licht der Welt. Ihre Versuche, im Februar 1939 Deutschland mit einem Kindertransport nach Großbritannien zu verlassen, scheiterten. Auch ihre Eltern Siegbert und Frieda Luzie Wilmersdörfer bemühten sich vergeblich um die Emigration in die USA, nach Shanghai und Panama. Am 20. November 1941 deportierte die Gestapo Ruth, Siegbert und Frieda Luzie Wilmersdörfer nach Kaunas, wo die SS sie fünf Tage später erschoss.
Weitere Details sind zu finden unter www.erinnerungszeichen.de. (Siehe auch unter Terminhinweise)