Die Versicherungskammer Bayern (VKB) plant, ihren Giesinger Bürostandort an der Deisenhofer Straße zu modernisieren und zu erweitern. Hierzu ist ein Bebauungsplan erforderlich, für den der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats heute den Aufstellungsbeschluss gefasst hat – ein wichtiger Planungsschritt für das Projekt. Darüber hinaus wurde entschieden, für das städtebauliche und landschaftsplanerische Konzept ein Workshopverfahren durchzuführen.
Bereits fest steht, dass der vorhandene Bürokomplex aus den 1970er Jahren einem Neubau mit zeitgemäßen „neue Bürowelten“ weichen soll. Die VKB plant, den etwa 40.000 Quadratmeter großen Neubau komplett auf dem vorhandenen Grundstück unterzubringen. Um eine hohe Qualität der Gestaltung und der Nachhaltigkeit zu erreichen, wird als nächster Schritt ein Workshopverfahren mit interdisziplinären Planungsgemeinschaften aus Architekten und Landschaftsarchitekten durchgeführt. Die im Aufstellungsbeschluss formulierten Ziele für die Planung fließen in die Aufgabenstellung für den Workshop ein.
Wichtig ist, dass der Bürostandort trotz der zu erwartenden Dichte – der Neubau ist deutlich größer als der Bestand geplant – städtebaulich wie landschaftsplanerisch verträglich weiterentwickelt wird und sich gut in das bauliche Umfeld fügt. Im Zuge der Nachverdichtung sind auf dem Planungsgebiet attraktive öffentliche Grün- und Freiflächen vorgesehen, die von Beschäftigten und Anwohner*innen für Erholung, Aufenthalt und Spiel genutzt werden können. Darüber hinaus sind Freiflächen auf den Dächern des Neubaus denkbar: Es wird geprüft, ob dort Dachterrassen für die Beschäftigten möglich sind. Die öffentlichen Fußwege, die das Gebiet queren, sollen erhalten werden, ebenso der prägende Baumbestand. Weitere neu gepflanzte Bäume sollen für zusätzliches Grün sorgen. Überdies werden die Möglichkeiten für intensive Dach- und Fassadenbegrünung untersucht. Für die Pkw der Beschäftigten ist eine Tiefgarage mit zusätzlich 270 Stellplätzen geplant, deren Nutzung als Anwohnergarage geprüft wird. Ein Mobilitätskonzept soll dazu beitragen, den motorisierten Verkehr zu reduzieren.
Die Einhaltung hoher Nachhaltigkeitsstandards ist ein weiteres Ziel der Planung. Beispielsweise ist der Einsatz von ressourcenschonenden und ökologischen Baumaterialien vorgesehen. Stadtklima sowie Natur- und Artenschutz sollen in besonderer Weise berücksichtigt und gestärkt werden. Darüber hinaus sind bei der Entwicklung des Gebiets die Ansprüche und Interessen verschiedener Nutzergruppen zu beachten.
Die Ergebnisse des Workshopverfahrens, das die VKB in Abstimmung mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung durchführen wird, werden dem Stadtrat vorgestellt. Stimmt dieser den Planungen zu, kann das Bebauungsplanverfahren auf dieser Grundlage fortgeführt werden.