Der Energienutzungsplan geht in die nächste Phase, um das Ziel der klimaneutralen Landeshauptstadt München bis zum Jahr 2035 zu erreichen: Nach der Fertigstellung der gesamtstädtischen Analyse wird jetzt die neue Strategie des integrierten Quartiersansatzes umgesetzt. Der Energienutzungsplan ist die Grundlage einer nachhaltigen langfristigen Energieplanung. Die Quartiere sind das Bindeglied zwischen der gesamtstädtischen Energieplanung und Klimaschutzmaßnahmen an einzelnen Gebäuden. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung, das Referat für Klima- und Umweltschutz und das Mobilitätsreferat werden in den nächsten Jahren kontinuierlich Quartiere auswählen, in denen mehrere, sich ergänzende Klimaschutzmaßnahmen unter Beteiligung aller Akteur*innen vor Ort parallel umgesetzt werden.
Ziel ist es, einen klimaneutralen Gebäudebestand in möglichst vielen Quartieren bis 2035 zu erreichen. Um die Maßnahmen schneller umsetzen zu können, wurden die beteiligten Referate zusätzlich beauftragt, ein Konzept für eine Münchner Energieagentur zu erarbeiten. Die Energieagentur soll zukünftig alle Aktivitäten rund um den integrierten Quartiersansatz bündeln. Außerdem soll ein Strom-Energienutzungsplan erstellt werden, der eine weitere Grundlage für eine zukunftsfähige Energieversorgung von München ist.
Um die Klimaschutzziele der Landeshauptstadt München zu erreichen, ist es nicht mehr ausreichend, einzelne Klimaschutzmodellprojekte umzusetzen. Stattdessen ist eine breit angelegte, aber gezielte Strategie mit dem Fokus auf viele Quartiere in den nächsten 15 Jahren erforderlich. Die bisherige Vorgehensweise, die sich hauptsächlich auf die energetische Sanierung einzelner Gebäude bezog, wird durch eine quartiersbezogene integrierte Betrachtung ergänzt. Die Quartiere werden anhand des Energienutzungsplans identifiziert und können unterschiedlich groß sein. Zusätzlich zu den passgenauen Klimaschutzmaßnahmen bietet der Quartiersansatz Anknüpfungspunkte zu anderen Themen der Stadtentwicklung, wie Schaffung von Wohnraum, soziale Infrastruktur, öffentliche Räume, Grünräume, Mobilität, Einzelhandel, Image oder lokale Identität. Die Maßnahmen sollen insbesondere durch kommunale Förderprogramme und Zuschüsse der KfW-Bank finanziert werden.
Der Energienutzungsplan wurde zwischen 2018 und 2020 im Auftrag des Referats für Stadtplanung und Bauordnung von dem Münchner Beratungsunternehmen ENIANO GmbH in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen der Technischen Universität München erstellt und ein Maßnahmenkatalog vorgeschlagen. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie förderte das Projekt.
Weitere Informationen aus dem Energienutzungsplan sind unter https://geoportal.muenchen.de/portal/energie abrufbar