Stauungen in der Fraunhofer Straße durch Rechtsabbieger-Spuren
mindern
Antrag Stadträte Hans Hammer und Professor Dr. Hans Theiss (CSU-Fraktion) vom 18.11.2020
Antwort Mobilitätsreferent Georg Dunkel:
Mit o.g. Antrag haben Sie gefordert, die Stadtverwaltung solle untersuchen, ob die bisherigen Stauungen in der Fraunhoferstraße durch die Einrichtung von Rechtsabbieger-Spuren vermindert werden können.
Untersucht werden sollen insbesondere stadteinwärts die Kreuzung zur Müllerstraße und stadtauswärts die Kreuzung zur Auenstraße. Der Stadtrat sei über die Ergebnisse der Untersuchung in Kenntnis zu setzen.
Als Begründung haben Sie dazu angeführt (Zitat):
„In der Fraunhoferstraße kommt es tagtäglich zu verkehrlichen Stauungen, welche nicht nur den Verkehrsfluss einschränken, sondern auch die Anwohner belästigen. Die Einrichtung von Rechtsabbieger-Spuren könnte zu einer verkehrlichen Entlastung führen, weshalb diese Möglichkeit dringend durch die Stadtverwaltung untersucht werden muss.“
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, erlauben wir uns, Ihren Antrag mittels Brief zu beantworten.
Zu Ihrem Antrag vom 18.11.2020 teilt Ihnen das Mobilitätsreferat Folgendes mit:
Im Juli 2019 wurden in der Fraunhoferstraße beidseitig Radfahrstreifen zulasten der Kfz-Stellplätze und einer Fahrspur im Zulauf der Lichtsignalanlagen (LSA) im Abschnitt zwischen der Blumen- und der Erhardtstraße eingerichtet.
Aktuell wird der Altstadtradlring in der Blumenstraße gebaut. Ab der LSA Blumen-/Papa-Schmid-Straße ist daher eine einspurige Verkehrsführung des motorisierten Individualverkehrs der Blumenstraße in Fahrtrichtung zum Sendlinger Tor vorgesehen.
Von der Papa-Schmid-Straße kommend, ist aktuell genauso, wie nach Fertigstellung der Bauarbeiten, nur noch eine Fahrspur für den Linksabbiegeverkehr möglich und führt unweigerlich zu einer Reduzierung derLeistungsfähigkeit für die Papa-Schmid-Straße bzw. in deren rückwärtiger Verlängerung der Fraunhoferstraße.
Dieser „Flaschenhals“ lässt sich durch eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit der vorgelagerten LSA Fraunhofer-/Müllerstraße mittels Auflösung des Radfahrstreifens unmittelbar vor der LSA und Einrichtung einer von nur äußerst geringen Zahl an rechtsabbiegenden KFZ profitierenden Abbiege- spur nicht lösen. Diese Änderung würde jedoch dazu führen, dass sich Radfahrende spitzwinklig in die Geradeaus-Fahrspur unter Querung der Straßenbahn-Gleise einordnen müssten. Die derzeit vorhandene Verkehrssicherheit wäre dann nicht mehr gegeben.
Die Einrichtung einer Fahrspur für Rechtsabbieger an der Kreuzung Fraunhofer-/Müllerstraße würde also zu einem sicherheitsrelevanten Nachteil für Radfahrende führen, ohne die Fraunhoferstraße tatsächlich spürbar zu entlasten.
Zwischenzeitlich wurden Ortstermine mit Vertretern der Verwaltung und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) durchgeführt.
Dabei wurden u.a. Möglichkeiten gesucht, bei denen die stadteinwärts zufließenden Verkehrsströme gedrosselt werden können. Da für die Stra-ßenbahn in der Ohlmüllerstraße, Am Nockherberg und in der Sankt-Bonifatius-Straße nur in Teilabschnitten besondere Bahnkörper vorhanden sind und Radwege in der Straße Am Nockherberg teilweise fehlen, würde durch diese Zuflussdosierung auch der Umweltverbund leiden. Eine Dosierung kann deshalb nur unter engen Rahmenbedingungen umgesetzt werden. Seit November 2020 wird die Freigabe der Ohlmüllerstraße während der Morgenspitze um durchschnittlich fünf Sekunden reduziert und die verbleibende Freigabezeit zur Erhöhung der Zuverlässigkeit der Busse in der Falkenstraße umverteilt. Pandemiebedingt kann aktuell keine Aussage über die tatsächliche Wirksamkeit dieser Maßnahme getroffen werden, da Verkehrszahlen deutlich schwanken und gleichzeitig Baumaßnahmen saisonal wieder starten.
Bei der LSA Erhardt-/Fraunhoferstraße sind dem Mobilitätsreferat in Fahrt- richtung stadtauswärts keine signifikanten Stauerscheinungen bekannt. Die Reisezeit der Straßenbahn hat sich nur im Abschnitt der Haltestelle Müller- bis zur Haltestelle Fraunhoferstraße während der abendlichen Hauptverkehre etwas erhöht. Die Haltestelle Fraunhoferstraße stadtauswärts liegt jedoch westlich der Baaderstraße. Im weiteren östlichen Verlauf der Baaderstraße gab es keine signifikanten Reisezeitveränderungen, dader Anteil an rechtsabbiegenden KFZ gering ist. Die Einrichtung einer Abbiegefahrspur unter Auflassung des Radfahrstreifens ist daher entbehrlich.
Den Radfahrenden kann auch weiterhin eine eigene und verkehrssichere Lösung zur Querung der Kreuzung angeboten werden, ohne sie der Gefahr eines wegrutschenden oder hängenbleibenden Fahrradreifens auf den Straßenbahngleisen aussetzen zu müssen.
Bei einem Ortstermin mit der MVG und den betroffenen Referaten wurden weitere Vorschläge erörtert, wobei hier die Zuflussdosierung am praktikabelsten erscheint. Im Herbst 2021 sollen dem Stadtrat die Ergebnisse zu dieser Maßnahme nach abgeschlossener Öffentlichkeitsbeteiligung vorgestellt werden und eine Entscheidung erfolgen.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.