Anfang des Jahres 2021 hat das Sozialreferat eine äußerst großzügige Spende in Höhe von 500.000 Euro erhalten. Ein Münchner hatte diese Zuwendung getätigt, um seiner Stadt etwas zurückzugeben. Das Sozialreferat hat dem Sozialausschuss des Stadtrats gestern ein Konzept für die Verwendung der Spende vorgelegt.
Von dem Geld sollen 40.000 Euro für die kindgerechte Gestaltung der Au-ßenanlagen in älteren Objekten verwendet werden, weitere 10.000 Euro werden für dringend notwendige Anliegen, beispielsweise spezielle Maßnahmen für Kinder mit Behinderung oder später eröffnete Projekte reserviert. Ein Betrag von 450.000 Euro wird auf die verschiedenen Unterkünfte, in denen aktuell rund 1.880 Kinder leben, entsprechend jeweiliger Größe und Bedarf aufgeteilt. In den Unterkünften sollen beispielsweise Außenanlagen, Spielplätze oder Gruppenräume gestaltet und erweitert werden, Sportgeräte, Lern- und Fördermaterialien angeschafft oder Rückzugsmöglichkeiten wie zum Beispiel Leseoasen eingerichtet werden. Zudem sollen von der Spende pädagogische Angebote finanziert werden. Beispielsweise Angebote zur Förderung der Sprachkompetenz oder zur Mediennutzung, künstlerische Projekte, Musikgruppen oder Koch- und Backaktionen. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Durch diese zusätzlichen Mittel aus der so außergewöhnlichen Einzelspende sind wir in der Lage, sehr viel Gutes für Kinder und Jugendliche zu tun, die in besonderen Wohnverhältnissen leben. Damit kommt ein wenig mehr Licht und Freude in ihren Alltag und auch gerade in der aktuellen Situation hilft die Spende, dort, wo Nachholbedarf besteht.“
Der Spender wollte nach eigenen Angaben dabei helfen, dass sozial schwache Menschen unterstützt werden, und aufzeigen, dass auch ohne Anlass jeder seiner Stadt etwas zurückgeben kann und so zur Nachahmung motivieren. Der aus einer Unternehmerfamilie stammende, 1936 ge- borene Münchner ist eng mit seiner Heimatstadt verbunden und hat schon als Kind auf dem Oktoberfest das Fahrgeschäft Krinoline angeschoben und sich so seine Freifahrten verdient. Als Zeitzeuge des 2. Weltkriegs hat er sowohl die Schrecken des Krieges als auch im Alter von neun Jahren die Befreiung durch die Amerikaner selbst miterlebt und kennt daher Bedürftigkeit aus eigener Erfahrung.