Das Mobilitätsreferat hat ein drittes Paket mit Änderungen vorgelegt, damit die Busse künftig schneller unterwegs sind. Die Vollversammlung hat mit gestriger Sitzung die ersten acht Maßnahmen des dritten Maßnahmenbündels zur Busbeschleunigung auf den Weg gebracht. Alle Vorhaben sollen noch in diesem Jahr durch das Baureferat umgesetzt werden, um die Münchner Buslinien schneller und pünktlicher zu machen. Der zweite Teil des Maßnahmenpaketes wird zu einem späteren Zeitpunkt im Mobilitätsausschuss behandelt und enthält Maßnahmen, die mehr Vorlauf benötigen und ab 2022 umgesetzt werden sollen.
Nicht selten stehen auch die Busse der MVG im Stau, Fahrzeitenverluste von bis zu sechs Minuten sind im Stoßverkehr durchaus möglich und beeinträchtigen die Zuverlässigkeit des Angebotes. Die Busbeschleunigung soll außerdem dazu beitragen, die gesetzlichen Anforderungen zur Luftreinhaltung und zum Lärmschutz sowie Zielsetzungen zum Klimaschutz besser zu erreichen. Aktuell sind auf 0,5 Prozent des Straßennetzes Busspuren eingerichtet. Von den 23 Projekten des ersten und zweiten Beschleunigungspakets wurden 17 bereits durch das Baureferat umgesetzt, sechs werden 2021 realisiert, eines musste in das dritte Maßnahmenpaket verschoben werden.
Konkret wird in manchen Straßen abschnittsweise eine Busspur markiert, damit der Bus im Berufsverkehr ungehindert fahren kann. An anderen Stellen werden Ampelanlagen optimiert oder Haltverbote eingerichtet, weil die Straßen so schmal sind, dass sie nicht in zwei Richtungen gleichzeitig befahren werden können. In der Regel profitieren von den Maßnahmen mehrere Buslinien gleichzeitig.
Beschlossen wurden folgende Verbesserungen:
1. Markierung Busspur Grillparzerstraße
2. Markierung Busspur Einsteinstraße
3. Ampelanlagen-Anpassung Isartal-Lagerhausstraße als Verkehrsversuch (Busspur Auen-/Wittelsbacher Straße)
4. Ampelanlagen-Optimierung Garmischer Straße/Luise-Kiesselbach-Platz
5. Ampelanlagen-Optimierung Falkenstraße/Mariahilfplatz
6. Haltverbote Denninger Straße (West)
7. Haltverbote Am Blütenanger
8. Haltverbote Vesaliusstraße
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Der ÖPNV ist das Rückgrat der Verkehrswende. Und wenn der Bus jeden Tag an den Autofahrenden vorbeifährt, überzeugt das vielleicht den einen oder die andere noch, doch umzusteigen. Und das wäre dann ein Gewinn für uns alle.“
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Die Busbeschleunigung macht den Busbetrieb pünktlicher, schneller und damit attraktiver – damit noch mehr Münchnerinnen und Münchner auf den ÖPNV umsteigen. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Verkehrswende.“
MVG-Chef Ingo Wortmann: „Die Busbeschleunigung ist in München ein Erfolgsmodell: An bereits 77 Prozent der Ampeln mit Busverkehr gibt es eine entsprechende Beschleunigung, die mit Busspuren und weiteren Maßnahmen für kürzere Fahrzeiten, mehr Verlässlichkeit für unsere Fahrgäste und einen wirtschaftlicheren Betrieb sorgt. Es freut uns, dass wir mit den gestern durch den Stadtrat beschlossenen Maßnahmen unser Busangebot noch ein Stück attraktiver und wirtschaftlicher machen können.“