Am Dienstag, 3. August, 15 Uhr, wird Bürgermeisterin Verena Dietl in der Gedonstraße 10 ein Erinnerungszeichen für das NS-Opfer Dr. Karl Josef Weigang der Öffentlichkeit übergeben, das dessen Großneffe Sascha Lickes initiiert hat.
Karl Josef Weigang kam am 9. April 1895 in Fischeln bei Krefeld zur Welt. Seine Eltern waren der Kaufmann Josef Weigang und seine Ehefrau Maria. Nach ihm wurden der Familie noch acht Kinder geboren.
Karl Josef Weigang schloss eine kaufmännische Ausbildung ab und war von 1915 bis 1917 als Angestellter bei den Krefelder Stahlwerken tätig. Ab 1922 studierte er Katholische Theologie in Innsbruck, später an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. 1924 schrieb er sich auch für Philosophie ein. 1925 wechselte er an die Ludwig-Maximilians-Universität in München und wählte als Hauptfach Pädagogik. Karl Josef Weigang wurde 1929 promoviert und arbeitete in den folgenden Jahren als Heilpädagoge. Seit 1935 lebte er in der Gedonstraße 12 (heute 10). Gegenüber dem Nationalsozialismus war er sehr kritisch eingestellt. Am 6. Januar 1937 wurde Dr. Weigang wegen vermeintlicher Homosexualität verhaftet. Dieser Anklage hat er stets heftig widersprochen. Am 6. Oktober 1937 überstellte ihn die Gestapo in das Konzentrationslager Dachau. Dort war er „Lagerstrafen“ wie der „Bunkerhaft“ ausgesetzt. Dr. Karl Josef Weigang wurde 29. Dezember 1938 im KZ Dachau ermordet. Einzelheiten finden sich unter www.erinnerungszeichen.de (Siehe auch unter Terminhinweise)