Bürgermeisterin Verena Dietl und Sozialreferentin Dorothee Schiwy haben heute zu einem Rundgang im Jungen Quartier Obersendling (JQO) eingeladen. Start war im Sozialbürgerhaus-Süd, das sich direkt im neuen Viertel befindet. Bürgermeisterin Dietl und Sozialreferentin Schiwy haben dies zum Anlass genommen, die Schlüsselrolle der Sozialbürgerhäuser in München und deren bewährtes Konzept im konkreten Kontext des JQO zu erläutern.
Die insgesamt zwölf Sozialbürgerhäuser in München sind seit 24 Jahren in den Stadtbezirken etabliert und fester und bewährter Bestandteil der Sozialverwaltung der Landeshauptstadt München. Die Sozialbürgerhäuser haben ihre hohe sozialpolitische Bedeutung immer wieder bewiesen: Sie sorgen für den sozialen Frieden in der Stadtgemeinschaft und sind zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger in materiellen und psychosozialen Fragen. Auch bieten die Sozialbürgerhäuser fortlaufend Unterstützung für Familien, Kinder und Jugendliche. Dabei arbeiten die verschiedenen Fachlichkeiten interdisziplinär zusammen. Die Kolleg*innen in den Sozialbürgerhäusern orientieren sich an den regionalen Gegebenheiten und sind ins Viertel hinein vernetzt.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Neben ihrem soliden und gut funktionierenden Konzept sind die Sozialbürgerhäuser immer darauf ausgerichtet, auch auf neue gesellschaftliche und demografische Entwicklungen zu reagieren und gegebenenfalls neue Prozesse umzusetzen. Gerade die Phase der Corona-Pandemie hat dies in besonderem Maße gezeigt, indem beispielsweise Familien mit Laptops versorgt wurden, die keine adäquate Ausstattung für das Homeschooling zur Verfügung hatten. Auch Kurzarbeit oder gar der Verlust des Arbeitsplatzes haben bei den Jobcentern in den Sozialbürgerhäusern eine schnelle und unbürokratische Hilfe erforderlich gemacht.“
Mit der Aufteilung der Bezirkssozialarbeit (BSA) in zwei Dienste, der BSA 60plus mit Schwerpunkt auf ältere Menschen und der BSA 0-59 mit Schwerpunkt auf Kinder, Jugendliche und Familien, soll zukünftig den un- terschiedlichen Bedarfslagen der beiden Gruppen noch besser Rechnung getragen werden. Die zunehmende Anzahl älterer Menschen bringt neue Bedürfnisse und Lebenssituationen der Betroffenen mit, auf die die Mitarbeiter*innen der BSA 60plus, die sich speziell auf diese Personengruppe spezialisieren, deutlich besser eingehen und Lösungen finden können. Die Fachstelle Häusliche Versorgung wird dabei in die BSA 60plus integriert. Kinderschutz genießt in der Gesellschaft höchste Priorität. Auch bei dieser Gruppe ist eine Spezialisierung von höchster Bedeutung. Dies allein schon deshalb, da mit Ende der Lockdown-Phasen während der Corona-Pandemie die Bugwelle an Kinderschutzfällen deutlich zugenommen hat. Dieser Entwicklung soll mit einem verstärkten Fokus durch den Dienst der BSA 0-59 begegnet werden.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Angesichts der sozialen Entwicklungen in unserer Stadt warten große Herausforderung auf uns im Sozialreferat. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir diese ganzheitlich aufgebauten Sozialbürgerhäuser haben, mit engagierten Kolleg*innen, die alle gemeinsam für die Bürger*innen das Beste erreichen wollen – und dass wir diese Idee und dieses Konzept auch in die Zukunft tragen und erhalten. Mit der Aufteilung der Bezirkssozialarbeit in zwei Dienste sind die Sozialbürgerhäuser in Zukunft noch besser und zielgerichteter auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet.“
Der zweite Teil des Treffens bestand aus einem Rundgang durch das Junge Quartier Obersendling.
Das Junge Quartier Obersendling ist ein deutschlandweit einzigartiges Integrations- und Bildungsprojekt und soll ein Ort der Begegnung für junge Menschen mit und ohne Fluchthintergrund werden. Im JQO ist es gelungen, junge Menschen mit und ohne Fluchthintergrund in ihrer beruflichen Orientierung zusammenzuführen, zu begleiten und zu fördern. Zusammen mit den Trägern der unterschiedlichen Angebote und Maßnahmen organisiert das SBH-Süd regelmäßig Vernetzungs- und Kooperationstreffen, um für geflüchtete Menschen und auch für verschiedene andere Personengruppen noch weitere hilfreiche Angebote in Erfahrung zu bringen und im JQO zu etablieren. Ziel ist es auch, das Zusammenleben zwischen dem JQO und dem Neubaugebiet EON-Gelände zu fördern, zum Beispiel durch gemeinsame Aktionen mit den neu zugezogenen Bürger*innen. Ziel ist, durch Unterstützung und Qualifizierung Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund eine Perspektive zu geben und durch offene Angebote das Miteinander von bereits hier lebenden und neu hinzugekommenen Menschen zu fördern.