Bürgermeisterin Verena Dietl appelliert anlässlich der aktuellen Entwicklungen in Afghanistan an die Bundesregierung, schnell und unbürokratisch zu helfen und erklärt Münchens Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen: „Die Lage in Afghanistan ist dramatisch. Erschütternde Bilder von Rettung suchenden Menschen am Flughafen Kabul zeigen das ganze Ausmaß der dort herrschenden Verzweiflung und Not.
Es geht jetzt nicht um Schuldzuweisungen oder Versäumnisse, es braucht schnelle und humanitäre Maßnahmen. Die ehemaligen Ortskräfte der Bundeswehr mit ihren Familien, Frauenrechtler*innen, Mitglieder der LGBTQI-A+-Community, Demokrat*innen und Künstler*innen schweben in akuter Lebensgefahr. Ich appelliere an die Bundesregierung, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, diese Menschen nicht im Stich zu lassen. Dabei müssen Menschlichkeit und unbürokratisches Handeln absolut im Vordergrund stehen. Für die Verweigerung der Evakuierung einer Münchner Mutter von drei Kindern aus Afghanistan, die im Gegensatz zu ihren Kindern und ihrem Ehemann keinen deutschen Pass hat, fehlt mir jedes Verständnis. Ich habe mich in diesem konkreten Fall bereits gestern Vormittag direkt an Bundesaußenminister Heiko Maas gewandt und dringend gebeten, Mutter und Kindern zu ermöglichen, Kabul schnell und sicher zu verlassen. München ist als Mitglied ‚Sicherer Hafen‘ bereit, Flüchtlinge aus Afghanistan schnell und unkompliziert aufzunehmen und ein weiteres Mal ein deutliches humanitäres Zeichen zu setzen. Wir wollen es aber nicht bei Solidarität und Appellen belassen, sondern wollen und können tatsächlich und konkret helfen. Ich wende mich heute noch entsprechend an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wir haben bereits signalisiert, jederzeit 260 Menschen sofort aufnehmen zu können. Bei Bedarf darüber hinaus sind wir immer gesprächsbereit. Die Menschenwürde steht für uns an erster Stelle.“