Kita-Räume gekündigt – Stehen 80 Kinder bald auf der Straße?
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Professor Dr. Jörg Hoffmann, Gabriele Neff, Richard Progl und Fritz Roth (FDP BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion) vom 29.4.2021
Antwort Stadtschulrat Florian Kraus:
Auf Ihre Anfrage vom 29.4.2021 nehme ich Bezug.
Sie haben Ihrer Anfrage folgenden Text vorausgeschickt:
„Dem Betreiber einer privaten Kita/Kindergarten in der Elsenheimer Straße wurde vom Vermieter gekündigt. Die Kita hat nun ab 1.8.2021 keine Räumlichkeiten mehr zur Verfügung. Trotz intensiver Bemühungen konnte kein Ersatz gefunden werden – die meisten Vermieter wollen keine Kindertagesstätte im Haus haben. Darüber hinaus gibt es in der Gegend wenig ge- eignete Räume. Die wenigen in Frage kommenden Objekte waren schlicht zu teuer und für die Kita nicht finanzierbar.“
Zu den von Ihnen gestellten Fragen kann ich Folgendes mitteilen:
Frage 1:
Ist dem Referat für Bildung und Sport der Fall der bald obdachlosen Kita bekannt?
Antwort:
Das Referat für Bildung und Sport (RBS) wurde in der Funktion als Koordination und Aufsicht für freie Träger per E-Mail von Seiten des Trägervereins der von Ihnen genannten Einrichtung darüber informiert, dass das Gebäude in der Elsenheimerstraße 31 im Sommer 2021 zum Abriss steht. Der Träger hatte umgehend nach nahegelegenen Ersatzmöglichkeiten für die gesamte Kindertageseinrichtung gesucht, zunächst mit der Absicht, diese in eigener Trägerschaft weiter zu betreiben.
Am 20. April dieses Jahres teilte der Träger per E-Mail der Stadtverwaltung unerwartet mit, dass er den Betrieb nun zum 31.7.2021 einstellen wird und die Kindertageseinrichtung selbst nicht mehr bewirtschaften möchte. Ebenso erfuhr das RBS, dass die Eltern über diese Absicht schon vorab in Kenntnis gesetzt wurden.
Frage 2:
Sollten sich nicht kurzfristig noch passende und bezahlbare Räumlichkeiten finden, was passiert mit den circa 80 betroffenen Kindern ab 1.8.? Kann das RBS anderweitige Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder anbieten, oder stehen diese buchstäblich auf der Straße?
Antwort:
Das RBS unterstützt den Erhalt aller Plätze in München. Das Personal der Einrichtung hat sich an mehrere Träger gewandt mit dem Ziel, die bestehende Einheit zu erhalten.
Der Städtische Träger im Geschäftsbereich KITA hat nun Betreuungsplätze im nahegelegenen städtischen Haus für Kinder an der Hans-Thonauer-Straße eingerichtet. Noch im Juli erhalten alle Familien der Kindertageseinrichtung Elsenheimerstraße, die Interesse an einem Platz in einer städtischen Kindertageseinrichtung bekundet haben, dafür eine Zusage. Der Elternbeirat und die Eltern wurden bereits vorab informiert.
Auch ein Teil das pädagogischen Personals wurde/wird für dieses städtische Haus für Kinder eingestellt. Somit können die 64 Kinder ab Herbst im städtischen Haus für Kinder weiterhin von vertrauten Personen betreut werden und haben wenig Beziehungsbrüche.
Frage 3:
Kann das RBS dem Betreiber bei der Suche nach einer Unterkunft behilflich sein?
Antwort:
Freien Träger*innen stehen sowohl die Standort- wie auch die Gebäudeauswahl ihrer Kindertageseinrichtungen frei. Daher sind die Betreiber*innen für die Immobiliensuche grundsätzlich selbst verantwortlich. Der Träger der o.g. Kindertageseinrichtung hat sich an diesem Grundsatz orientiert, bekanntermaßen leider erfolglos.
Jedoch wurde im Gremium der Verbandsvertreter*innen von Träger*innen der Kindertageseinrichtungen vereinbart, dass die Information von freiwerdenden Immobilien über die sogenannte FachARGE an alle Träger*innen weiterzuleiten ist. Zum Zeitpunkt der Suche nach einer geeigneten Ersatzimmobilie wurde darüber dem hier betroffenen Träger eine zu betreibende Einrichtung im Stadtbezirk 21 (Pasing-Obermenzing) genannt.
Der Geschäftsbereich KITA im RBS verfolgt das Ziel, weitgehend alle Plätze zu erhalten.