Oberbürgermeister Dieter Reiter kondoliert der Familie von Roland Kuffler: „Mit großer Betroffenheit habe ich erfahren, dass Roland Kuffler verstorben ist und möchte Ihnen dazu im Namen des Stadtrats der Landeshauptstadt München und persönlich mein herzliches Beileid aussprechen.
Mit Roland Kuffler verliert München einen Gastronom, für den seine Profession immer auch Passion war. Herr Kuffler schuf ein außergewöhnliches Lebenswerk. Unsere Stadt kann sich noch heute glücklich schätzen, dass sie in den 70er Jahren zu seinem Lebensmittelpunkt wurde.
Dabei hätte alles auch anders laufen können. Bereits in jungen Jahren verließ Roland Kuffler den eigentlich vorgezeichneten und sicher ebenso aussichtsreichen Weg in der elterlichen Baufirma und ging zum Sprachenstudium nach Heidelberg. Als Pfälzer vermisste er dort die Gelegenheit für Studentinnen und Studenten, sich bei einem Glas Wein zu treffen und half diesem Mangel mit der Eröffnung seines ersten Studentenlokals gleich selbst ab. Dies war der Auftakt für viele weitere Gaststätten nach diesem Modell, die er gemeinsam mit seinem Geschäftspartner und später auch Schwager Dr. Erich Kaub in weiteren Universitätsstädten etablierte. Dem Studentenalter entwachsen, entwickelten sich auch die Gastronomiebetriebe von Roland Kuffler mehr in Richtung Speiselokale, die sich allesamt dadurch auszeichneten, bei aller Quantität die Qualität niemals zu vernachlässigen.
Seinem Unternehmergeist und seiner Investitionsfreude entsprangen so namhafte Münchner Lokale wie das Seehaus im Englischen Garten, das Spatenhaus oder auch das Mangostin. Seinen größten Coup landete er jedoch mit der (Wieder-) Einführung von Wein auf dem Münchner Oktoberfest in seinem legendären Weinzelt, das zwischen all den Bierzelten nicht mehr wegzudenken und ein beliebter Treffpunkt der Münchnerinnen und Münchner ist. Es ist sicher nicht übertrieben zu sagen, dass Roland Kuffler die Münchner Gastronomieszene nachhaltig geprägt hat.
Ich wünsche Ihnen für die Zeit der Trauer alles erdenklich Gute. Vielleicht können Sie Trost in der Gewissheit finden, dass Ihr Ehemann und Vater auf ein langes und außergewöhnliches Leben zurückblicken durfte und Sie ihm mit der Fortführung seines Lebenswerkes die größte Anerkennung zollen. Die Landeshauptstadt München wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. “