Am Donnerstag, 23. September, 16 Uhr, wird Stadtrat David Süß (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste) in Vertretung des Oberbürgermeisters in der Tengstraße 25 Erinnerungszeichen für NS-Opfer der Öffentlichkeit übergeben. Elisabeth Noske hat die Erinnerungszeichen für die ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses initiiert.
Mina Bergmann, geborene Spears, kam 1869 in Sonneberg zur Welt.
1898 heiratete sie den 1857 in Gochsheim geborenen Hopfengroßhändler Nathan Bergmann. Das jüdische Ehepaar hatte zwei Töchter. Nathan Bergmann betrieb bis zur „Arisierung“ 1938 die Hopfengroßhandlung „N. Bergmann“ in der Wilhelmstraße 15. Er verstarb 1940. Die Gestapo deportierte Mina Bergmann am 4. Juni 1942 in das Ghetto Theresienstadt, wo die SS sie am 30. Juni 1942 ermordete. Ihre Tochter Helene Bergmann wurde 1897 in Nürnberg geboren und hatte eine Tochter. Am 23. Juli 1942 deportierte die Gestapo sie in das Ghetto Theresienstadt, wo sie am 3. April 1944 aufgrund der furchtbaren Bedingungen im Lager starb.
Emanuel Gutmann wurde 1873 in Gemmingen geboren. Er war seit 1901 mit Sophie Gutmann, geborene Marx, verheiratet, die 1878 in Heilbronn das Licht der Welt erblickt hatte. Emanuel Gutmann führte in der Lindwurmstraße 205 das „Kaufhaus Gutmann“, das 1938 zwangsweise enteignet wurde. Die Gestapo deportierte das jüdische Ehepaar am 24. Juni 1942 in das Ghetto Theresienstadt. Emanuel Gutmann wurde dort am 24. Oktober 1943, seine Ehefrau Sophie Gutmann am 11. Oktober 1944 ermordet.
Rosa Landauer, geborene Oppenheimer, kam 1870 in München zur Welt. Sie heiratete 1892 den 1858 in Binswangen geborenen Jakob Hirsch Landauer. Das jüdische Ehepaar hatte vier Töchter und war mit zwei Schwiegersöhnen Teilhaber der Firma. L. Heilbronner & Cie in der Sonnenstraße 3. Auch ihre Firma enteigneten die Nationalsozialisten 1938. Jakob Hirsch Landauer verstarb am 12. Mai 1937 in München, seine Frau am 16. Januar 1939.
Rosa Gabriele Wolfsheimer, geborene Bonn, wurde 1869 in Frankfurt am Main geboren. Sie heiratete 1889 den Hemdenfabrikanten Albert Wolfsheimer. Das jüdische Ehepaar lebte seit 1896 in München und hatte drei Kinder. Ihr Ehemann starb bereits 1926. Sie verzog 1930 in die Tengstraße 25 und musste nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten mehrfach den Wohnsitz wechseln. Rosa Gabriele Wolfsheimer verstarb am 12. August 1935 in München.
Einzelheiten finden sich unter www.erinnerungszeichen.de (Siehe auch unter Terminhinweise)