Die Landeshauptstadt München hat es wieder schriftlich: Sie ist und bleibt eine „fahrradfreundliche Kommune“. Vor sieben Jahren bekam München erstmals die begehrte Auszeichnung vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr auf Vorschlag der „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern“ (AGFK Bayern) verliehen. Nun hat die Bewertungskommission , bestehend aus Vertreter*innen des bayerischen Verkehrsministeriums, der AGFK Bayern und des ADFC Bayern, die Situation für Radfahrer*innen in München erneut genau unter die Lupe genommen. Nach einem fachlichen Austausch im Rathaus sowie der anschließenden Begutachtung per Rad kam die Kommission zum einstimmigen Ergebnis, dass München weiterhin den Anforderungen entspricht und erneut als „Fahrradfreundliche Kommune“ zertifiziert wird. Positiv erwähnt wurde dabei unter anderem die Schaffung des Mobilitätsreferats und der personellen Ressourcen, die zahlreichen Beschlüsse des Stadtrats zum Radverkehr und das Tempo bei der Umsetzung. Die Geschäftsführerin der AGFK Bayern, Sarah Guttenberger, machte zudem deutlich, dass die Auszeichnung als Anerkennung für einen fortlaufenden Optimierungsprozess zu verstehen ist, den die jeweilige Kommune angestoßen hat und beständig umsetzt.
Zum positiven Ergebnis beigetragen hat die Tatsache, dass sich die Landeshauptstadt zuletzt auf einen klaren Kurs in Richtung Mobilitätswende begeben hat und die zahlreichen Stadtratsbeschlüsse zur Radverkehrsförderung mit Nachdruck umsetzt. Dazu gehört etwa das Bürgerbegehren Radentscheid mit bereits über 40 beschlossenen Einzelmaßnahmen und die deutlich sichtbare Umsetzung des Bürgerbegehrens am Altstadtring. Auch die Verstetigung der Pop-up-Radwege, der erste Bauabschnitt für den Radschnellweg in den Münchner Norden sowie die voranschreitende Planung weiterer Radschnellverbindungen, die Fahrradvorrangroute und der bevorstehende Verkehrsversuch zu „Protected Bike Lanes“ zeugen von den umfangreichen Aktivitäten der Stadt. Entsprechend hat sich der Modal-Split-Wert, was den Anteil des Radverkehrs angeht, von 14 Prozent 2008 auf 18 Prozent 2017 gesteigert. Für 2020 liegt der Wert bei zirka 20 Prozent.
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Die erneute Zertifizierung ist eine erfreuliche Bestätigung unserer Bemühungen, dem Radverkehr in München mehr Platz zur Verfügung zu stellen. Jetzt müssen wir dem Votum gerecht werden und noch mehr Tempo machen beim Planen und Bauen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass München eine von Deutschlands fahrradfreundlichsten Kommunen wird.“
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Wir freuen uns sehr über die erneute Auszeichnung. Doch wir wissen auch, dass noch viel zu tun ist. Deshalb ist die Rezertifizierung für uns auch Ansporn, als Verwaltung weiter für eine sichere und komfortable Radinfrastruktur zu arbeiten. Denn das Fahrrad ist neben dem öffentlichen Verkehr ein wichtiger Baustein für die Verkehrswende.“
In der AGFK haben sich mittlerweile 83 bayerische Kommunen und Städte zusammengeschlossen, die Landeshauptstadt München gehörte 2012 zu den 38 Gründungsmitgliedern. (Das Foto zeigt die Teilnehmer*innen der Radexkursion, die im Rahmen der Veranstaltung stattfand. Foto: Michael Nagy/Presseamt München)