Zum Tod des früheren Stadtkämmeres Klaus Jungfer kondliert Oberbürgermeister Dieter Reiter kondoliert der Witwe Hedda Jungfer: „Mit großem Bedauern und Bestürzung habe ich vom Tod Ihres Mannes, unseres ehemaligen Stadtkämmerers Klaus Jungfer erfahren. Hierzu möchte ich Ihnen und allen Angehörigen auch im Namen der Damen und Herren des Stadtrats der Landeshauptstadt München meine herzliche Anteilnahme übermitteln.
Klaus Jungfer gehörte dem Münchner Stadtrat von 1972 bis 1992 an, bevor er 1993 das Amt des Stadtkämmerers übernahm, das er bis 2004 innehatte. Als studierter Jurist war Klaus Jungfer als Staatsanwalt tätig, bevor er mit erst 32 Jahren 1972 in den Münchner Stadtrat einzog. In den folgenden Jahren erarbeitete er sich dort ein fraktionsübergreifendes Renommee, insbesondere in Fragen des Stadthaushaltes. Folgerichtig führte ihn sein Weg in das Amt des Stadtkämmerers, das er mit großer Sachkunde und immensem Engagement leitete. In den 1990er Jahren bereitete er konzeptionell die wegweisende Einführung der kaufmännischen Buchführung in der Stadtverwaltung München vor, die unter seinem Nachfolger beschlossen wurde. Seine Amtszeit war aber auch geprägt von Phasen des Sparens, unter anderem bedingt durch das Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000. Oft genug musste er daher in die undankbare Rolle des Mahners und Warners schlüpfen, die er unbeirrt von Gegenwind ausfüllte. Seiner Zeit voraus galt er als moderne Führungskraft und war auch deshalb sehr beliebt.
Die Wertschätzung für seine Kompetenz reichte über die Landeshauptstadt München hinaus, und brachte ihm für mehrere Jahre sowohl den Vorsitz im Finanzausschuss des Deutschen Städtetages als auch des Bayerischen Städtetages ein. Vielleicht richtete sich sein Blick auch daher zunehmend stärker auf die bundesweit schwierige finanzielle Situation der Kommunen, deren Lage er 2005 als Buchautor mit großer Resonanz in den Fokus rückte.
Die Landeshauptstadt München hat ihn für sein langjähriges Wirken 1984 mit der Medaille „München leuchtet – den Freundinnen und Freunden Münchens“ in Gold sowie 2002 mit ihrer Goldenen Bürgermedaille geehrt. Ein humorvoller Mensch mit Sinn für sanfte Ironie, mit dem Sie einen großen Teil des Lebens verbracht haben, ist nun nach einem erfüllten Leben für immer gegangen. Für die kommende schwere Zeit der Trauer wünsche ich Ihnen und allen Angehörigen alles Gute und dass Sie Kraft und Trost aus der Gewissheit schöpfen können, dass das Wirken Ihres Mannes über seinen Tod hinaus Bestand haben wird. Die Landeshauptstadt München wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“