Die Monacensia gibt im Zuge des fünfjährigen Forschungsprojekts #femaleheritage die dringend erforderliche Digitalisierung des Videobestands von Rabe Perplexum in Auftrag.
Die Monacensia im Hildebrandhaus bewahrt den Nachlass der 1996 verstorbenen Münchner Performancekünstlerin Rabe Perplexum. Der umfangreiche, bisher noch nicht erschlossene Nachlass enthält Fotografien, frühe Papierarbeiten, bildnerische Werke, Tagebücher, Skizzenbücher, Manuskripte und Entwürfe, Dokumente und Requisiten ihrer Performances sowie rund 450 Videobänder unterschiedlichster Formate. Die Videobänder enthalten Aufnahmen eigener Performances, Videokunst, Aufzeichnungen von Fernsehauftritten, aber auch bislang unbekannte Inhalte. Viele der Bänder sind inzwischen aufgrund ihres Alters vom unmittelbaren Informationsverlust bedroht. Um dieses bislang noch nicht ausgewertete Kulturgut zu sichern, gibt die Monacensia im Zuge des Forschungsprojekts #femaleheritage die dringend erforderliche Digitalisierung des vielfältigen Videobestands in Auftrag. Die bestandserhaltende Maßnahme wird durch eine großzügige finanzielle Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung gefördert. Die Zuwendung ermöglicht zudem die weitere Erschließung und Dokumentation des Werks der Münchner Künstlerin als Grundlage für ein geplantes Ausstellungsprojekt in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München, Professorin Dr. Burcu Dogramaci.
Rabe Perplexum, eigentlich Manuela Margarete Hahn-Paula, wurde 1956 in München geboren. Sie studierte Malerei bei dem Fluxus-Künstler Robin Page an der Akademie der Bildenden Künste in München. Rabes Werk umfasst verschiedene künstlerische Ausdrucksformen: Malerei, Performance, Text, Medienkunst. Von der Landeshauptstadt München erhielt Rabe Perplexum 1986 den erstmals vergebenen Förderpreis „Neue Ausdrucksformen Bildende Kunst“. Die Monacensia zeigt in der Ausstellung „Pop Punk Politik. Die 1980er Jahre in München“ erstmals Exponate aus dem Nachlass.
Mit dem kooperativen Forschungs- und Vermittlungsprojekt #femaleheritage nimmt die Monacensia im Hildebrandhaus Lücken im literarischen Gedächtnis der Stadt in den Blick. Gleichzeitig erprobt sie neue Formen der Erinnerungskultur und der Kulturvermittlung. Sie setzt dabei von vorneherein auf überregionale Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Partner*innen aus Kultur, Bildung und Wissenschaft. Informationen zur Monacensia im Internet unter www.muenchner-stadtbibliothek.de/monacensia.