Das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, lädt zu folgenden Veranstaltungen ein:
- Sonntag, 7. November, 10 Uhr, Ausstellungsrundgang „On Tyranny. Zwanzig Lektionen für den Widerstand“.
In „On Tyranny“ formulierte der Historiker Timothy Snyder 2017 Aufrufe zum Handeln gegen Populismus und autoritäres Führertum. Seine Thesen regen an zu Fragen und politischen Diskussionen über die Wichtigkeit des Engagements der Zivilgesellschaft für eine wehrhafte Demokratie. Die preisgekrönte Künstlerin Nora Krug, bekannt durch ihre international beachtete Graphic Novel „Heimat“, hat die Thesen Snyders in der ihr eigenen eindrücklichen Bildsprache interpretiert. Ihre Zeichnungen, kombiniert mit Fotos und Fundstücken, erweitern Snyders Thesen um eine neue, künstlerische Dimension. Diese Arbeiten sind als Intervention in der Ausstellung „München und der Nationalsozialismus“ zu sehen.
Im Rundgang werden ausgewählte Stationen der Intervention in den Blick genommen und ihre künstlerische Interpretation beleuchtet. Zudem eröffnet der Rundgang den Dialog mit den Themen der Ausstellung „München und der Nationalsozialismus“: Wo gibt es strukturelle Parallelen zwischen populistischen Mechanismen in der Weimarer Republik und aktuellen Strömungen? Und wo ist, gerade mit Blick auf die Geschichte, jeder Einzelne in der Zivilgesellschaft aufgerufen, nachzufragen und zu handeln für die Demokratie?
Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die Teilnehmerzahl begrenzt, die Plätze werden 15 Minuten vor Beginn vor Ort vergeben. Weitere Informationen unter www.nsdoku.de.
- Sonntag, 7. November, 11 Uhr, „Memory Loops. Ein virtuelles Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus – Matinee und Gespräch mit der Künstlerin Michaela Melián“.
Vor elf Jahren schuf die Künstlerin Michaela Melián mit den „Memory Loops“ ein wegweisendes digitales Audiokunstwerk: Die aus 300 Tonspuren zusammengesetzte Collage von Stimmen und Musik liegt
wie ein Geflecht der Erinnerung über der Stadt und setzt den Opfern des Nationalsozialismus ein virtuelles Denkmal.
Die Memory Loops basieren auf Originalstimmen von NS-Opfern und
Zeitzeug*innen: Zeugnisse von Diskriminierung, Verfolgung und Ausgrenzung während des NS-Regimes in München. Die transkribierten Berichte werden von Schauspieler*innen gesprochen, historische Dokumente von Kindern gelesen, die Aufnahmen in eine originale Musikkomposition eingebettet.
Für das NS-Dokumentationszentrum München hat Michaela Melián nun eine Audioinstallation realisiert, mit der die Memory Loops künftig dort erfahrbar sind. Zur Eröffnung spricht Stadtrat Lars Mentrup (SPD/ Volt-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters ein Grußwort. Michaela Melián berichtet im anschließenden Gespräch mit Anke Hoffsten (NS-Dokumentationszentrum München) und Daniel Bürkner (Kulturreferat/Kunst im öffentlichen Raum) über ihre künstlerische Idee, die aufwendige Entstehung des Projekts und seine weitreichende Wirkung. Dabei werden zentrale Fragen von Kunst und Erinnerung mit besonderem Blick auf den aktuellen Umgang mit digitalen Zeitzeugnissen diskutiert. Der Eintritt ist kostenfrei. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Informationen unter www.nsdoku.de.