Die Wohnungsbörse der Stadt München, über die ein Wohnungstausch oder eine Untervermietung vermittelt werden kann, wird voraussichtlich im Jahr 2022 online gehen. Das Sozialreferat hatte das Pilotprojekt im Dezember 2020 gestartet. Mieter*innen in freifinanzierten städtischen Wohnungen der GWG oder Gewofag können über die Wohnungsbörse ihre Wohnung innerhalb der Wohnungsbaugesellschaften je nach Bedarf gegen eine kleinere oder größere Wohnung tauschen. Ebenso ist eine Untervermietung möglich, um einen zu großen Wohnraum effizient zu nutzen. Bisher war das Matching der Tauschpartner*innen beziehungsweise der Vermittlungspartner*innen bei Untervermietung immer manuell über das Sozialreferat erfolgt. Mit der Online-Wohnungsbörse können die Benutzer*innen künftig selbst zu jederzeit eine*n geeigneten Partner*in zum Tausch oder für eine Untervermietung suchen und finden.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die Online-Wohnungsbörse erleichtert die Suche nach einer/m geeigneten Tauschpartner*in ungemein. Digitale Serviceportale, die Angebot und Nachfrage automatisch abgleichen können und auf Knopfdruck mögliche Ergebnisse präsentieren, sparen für alle Beteiligten wertvolle Zeit. Zudem kann jede*r Benutzer*in unter verschiedenen Vorschlägen jetzt selbst auswählen. Ich freue mich sehr, dass wir mit der Online-Wohnungsbörse bald ein weiteres Tool installieren können, das Wohnraum effektiver gestalten lässt und von zu Hause aus einfach und schnell zu bedienen ist.“
Tauschwillige in Wohnungen der städtischen Wohnungsbaugesellschaften profitieren gleichermaßen, wenn sie in eine kleinere, in eine größere oder barrierefreie Wohnung ziehen wollen. Die Kaltmieten beider Wohnungen, die zum Zeitpunkt des Tausches gelten, werden jeweils übernommen. Auch ein Tausch von Wohnungen zwischen den Wohnungsbaugesellschaften GWG und Gewofag ist möglich. Zudem unterstützt die Landeshauptstadt München bedarfsorientiert im Einzelfall mittels eines Umzugsmanagements bei Planung, Organisation und Durchführung des Umzugs. Die Stadt unterstützt durch die Wohnungsbörse ebenso bei der Vermittlung nach einer/m geeigneten Untervermieter*in. Der/die Hauptmieter*in wohnt dabei weiterhin in seinem gewohnten Lebensumfeld, stellt aber nicht genutzte Zimmer gegen eine Untermietzahlung bzw. gegen eine ver- einbarte Haushaltshilfe zur Verfügung. Damit profitieren beide Mietparteien von einer optimal ausgelasteten Wohnung.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Die bisherige Bilanz der Wohnungsbörse zeugt von einem beachtlichen Erfolg. In weniger als einem Jahr sind 15 Mal Wohnungen getauscht worden. Damit hat das Sozialreferat sein selbst gestecktes Ziel übertroffen. Wir planen deshalb, nach Beendigung des Pilotprojekts die Wohnungsbörse auf den gesamten Münchner Mietmarkt auszuweiten, damit alle interessierten Münchner Bürger*innen daran teilnehmen können. So können Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt weiter optimiert werden.“
Die größte Wohnung, die seit dem Start der Wohnungsbörse getauscht wurde, war 105 Quadratmeter groß und wurde von nur einer Person bewohnt. Nunmehr wohnt eine vierköpfige Familie darin und hat so 26 Quadratmeter pro Person zur Verfügung. Im Durchschnitt wurde bei den ersten 15 getauschten Wohnungen der nutzbare Raum von ursprünglich 63 Quadratmeter pro Person (21 Personen) auf 25 Quadratmeter pro Person (51 Personen) optimiert.
Zusätzlich ist es dem Sozialreferat gelungen, mit dem Seniorentreff Neuhausen einen Kooperationspartner zu gewinnen, der sich bereiterklärt hat, unentgeltliches Wohnen gegen Hilfeleistungen im Haushalt zu ermöglichen.
Formulare und Voraussetzungen zur Teilnahme an der Wohnungsbörse sowie zur Untervermietung und die Kooperation mit dem Seniorentreff Neuhausen sind unter www.muenchen.de/wohnungsboerse zu finden.