Was wäre das Ferienprogramm der Stadt München ohne ihr Miniatur-Modell Mini-München? Unzählige Kinder und Jugendliche haben im Laufe von 40 Jahren erst durch die Spielstadt Mini-München erfahren, wie ihre eigene Stadt funktioniert, wie Entscheidungen getroffen werden, wie sich der Stadtrat zusammensetzt oder was eine Stadtverwaltung ausmacht.
Als Mitgründer von Mini-München und Initiator vieler anderer kulturpädagogischer Projekte hat die Stadt Gerd Grüneisl jetzt mit der Medaille „München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens“ in Gold ausgezeichnet. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden überreichte Gerd Grüneisl die Medaille im Beisein von Stadträtin Beatrix Burkhardt (CSU-Fraktion), Kulturreferent Anton Biebl sowie Grüneisls Mitstreiter und Mitgründer von Mini-München, Johannes Mayrhofer (Foto: Michael Nagy/ Presseamt München).
Bereits 1979 fand Mini-München das erste Mal statt und hat sich die folgenden Jahrzehnte im Ferien- und Freizeitprogramm der Stadt voll etabliert. Alle zwei Jahre wird die Spielstadt unter der Aufsicht von Künstler*innen und Pädagog*innen von Kindern und Jugendlichen bis 15 Jahre aufgebaut. Dabei hat die vorbildliche Art und Weise, Heranwachsenden Demokratie zu lehren unter gleichzeitiger kreativer Herausforderung, längst Schule gemacht. Mini-München ist Vorbild für viele andere Spielstätten auf der ganzen Welt wie etwa in Österreich, Italien, Tschechien oder Japan geworden.
Aber nicht nur Mini-München geht auf das große Engagement und die Begeisterung für kulturelle Bildung von Gerd Grüneisl zurück. Grüneisl, Architekt, Maler und Pädagoge, hat mit dem Verein Kultur und Spielraum unzählige innovative kulturpädagogische Projekte geschaffen, die vielen Kindern geholfen haben, ihre Ferien auf anspruchsvolle kreative Weise zu verbringen. Darunter etwa die Groß-Projekte „Kunst & Krempel“, die „Kinderarchitektur-Akademie“ und der historische Spielraum „Feuer auf der Isar“. Auch außerhalb der Ferien ist der Kultur und Spielraum e.V. mit Gerd Grüneisl aktiv. So konnte der Verein zuletzt im Lockdown das Forscherspiel „Trepp auf + ab“ online realisieren, für das Schulkinder das Rathaus erkundeten und eine eigene Ausgabe der Rathaus Umschau herausbrachten. Für seine Verdienste im Bereich der politischen Bildung und Partizipation von Kindern und Jugendlichen hatte Gerd Grüneisl 2009 bereits die Kerscheinsteiner Medaille erhalten.