Workshop zur Sanierung des ehemaligen sogenannten „Führerbaus“ – jetzt Musikhochschule
Antrag Stadtrats-Mitglieder Simone Burger, Renate Kürzdörfer, Christian Müller, Marian Offman, Klaus Peter Rupp und Christian Vorländer (SPD-Fraktion) vom 22.11.2018
Antwort Stadtbaurätin Professorin Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk:
In dem o.g. Antrag fordern Sie die Landeshauptstadt München auf, im Zuge der vom Freistaat Bayern geplanten Generalsanierung der heutigen Musikhochschule einen Workshop auszurichten. In diesem sollen die politische Rahmenbedingungen für diese Maßnahme erörtert werden sowie eine Beteiligung von Vertreterinnen und Vertreter des NS- Dokumentationszentrums, mit der Thematik befassten Architektinnen und Architekten sowie Historikerinnen und Historiker gewährleistet sein. Sie begründen dies mit dem besonderen Ort des Bauwerks und seiner Rolle als „Führerbau“ während des Nationalsozialismus. Es bestünden unterschiedliche Vorstellungen der Öffentlichkeit im Umgang mit diesem Bauwerk. Ein Architekturwettbewerb könne diese historische Fragestellung nur sehr schwer lösen. Daher solle die politische Auseinandersetzung und deren adäquate Umsetzung zusätzlich in einem Workshop erörtert werden.
Für die in Ihrem Antrag vom 22.12.2018 angeführten Sachverhalte besteht seitens der Landeshauptstadt München keine Zuständigkeit. Eine Klärung der von Ihnen aufgeworfenen Fragen ist ausschließlich über das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst möglich.
Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung teilt die Sicht, dass eine Baumaßnahme an diesem Ort in München im Dialog vorbereitet und durchgeführt werden muss. Jedoch wären ohne die Mitwirkung des Eigentümers der betroffenen Immobilie, in diesem Fall des Freistaates Bayern, die Bemühungen wirkungslos. Nur der Freistaat Bayern kann als Eigentümer der Flächen sowie als Auftraggeber und Bauherr der Baumaßnahme gewonnene Erkenntnisse mit in den Planungsprozess einfließen lassen.
Mit Zwischennachricht vom 8.6.2020 haben wir daher um Fristverlängerung gebeten. Wir haben zwischenzeitlich Ihr Anliegen an den Eigentümer der Flächen, dem Freistaat Bayern, herangetragen. Zuständig ist hier das Bayerische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, das uns in einer E-Mail vom 26.1.2021 wie folgt geantwortet hat:„Das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) ist mit der Hochschule für Musik und Theater München und der staatlichen Bauverwaltung in Abstimmungen hinsichtlich der Projektanträge der Hochschule für Musik und Theater München bezüglich der Großen Baumaßnahme Sanierung des Gebäudes in der Arcisstraße 12 sowie den Baumaßnahmen am Karolinenplatz 4. Die Projektanträge können voraussichtlich in den nächsten Wochen fertiggestellt und dem StMWK zur Genehmigung vorgelegt werden. Das StMWK ist sich der historischen Verantwortung, die das Gebäude in der Arcisstraße 12 mit sich bringt, sehr bewusst. Allerdings ist es derzeit noch zu früh, um Aussagen über den Inhalt des Projektantrags machen zu können, das Verfahren befindet sich noch in einem sehr frühem Stadium.“
Darüber hinaus wurden uns mit Verweis auf das frühe Projektstadium noch keine weiteren Auskünfte über den Zeitrahmen und den geplanten Projektablauf mitgeteilt.
Wir können Ihnen zum heutigen Zeitpunkt daher lediglich zusagen, dass das Referat für Stadtplanung und Bauordnung, sobald die oben genannte Projektgenehmigung vorliegt bzw. die Planungen konkreter werden, sich weiterhin in Gesprächen mit dem Freistaat Bayern einsetzen wird, um eine Einbindung der Stadtpolitik sowie von Expert*innen in den weiteren Planungsprozess, vorzugsweise in Form eines Workshops, zu gewährleisten.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.