Wie CO2-neutral war die IAA Mobility?
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Sonja Haider, Dirk Höpner, Nicola Holtmann, Tobias Ruff (Fraktion ÖDP/München-Liste) und Marie Burneleit, Stefan Jagel, Thomas Lechner, Brigitte Wolf (DIE LINKE. / Die PARTEI Stadtratsfraktion) vom 20.9.2021
Antwort Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 20.9.2021 fragen Sie nach der CO2-Neutralität der IAA Mobility. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft wurde mit der Bearbeitung Ihrer Anfrage beauftragt. Dazu habe ich die Messe um Stellungnahme gebeten, die ich im Folgenden zitieren darf:
Frage 1:
Wie wird die CO2-Belastung für die Messe und für die Open Spaces berechnet?
Antwort:
Für die Berechnung und Kompensation der Emissionen im Rahmen des IAA Auftritts wurde mit myclimate ein erfahrener Partner für wirksamen Klimaschutz gefunden. myclimate berechnet alle relevanten Treibhausgasemissionen, die mit dem Messeauftritten der Aussteller im Open Space entstehen.
Frage 2:
Welche CO2-Belastung ergab sich insgesamt während der ganzen Zeit des Auf- und Abbaus und der Veranstaltungszeiten?
Antwort:
Insgesamt wurde 1.151t CO2e (Äquivalenten) in den hochwertigen myclimate-Klimaschutzprojekten sowie in weiteren Klimaschutzprojekten kompensiert. Das durchschnittliche Kompensationsvolumen betrug 39t CO2e pro Aussteller.
Frage 3:
Wie werden diese CO2-Belastungen ausgeglichen?
Antwort:
Die zur Kompensation herangezogenen Klimaschutzprojekte sind durch den international anerkannten Standard Gold Standard zertifiziert. Die Gold-Standard-Foundation ist eine Non-Profit Zertifizierungsorganisation, die in der Schweiz registriert ist. Berechtigt zur Zertifizierung durch „TheGold Standard“ sind nur Projekte, die nachweislich zur Reduktion von Treibhausgasen führen und gleichzeitig gut für die lokale Umwelt und sozialen Belange der Bevölkerung sind.
Frage 4:
Welche Emissionen wurden in die Berechnung miteinbezogen? CO2-Neutralität Scope 1, Scope 1&2 oder Scope 1-3?
Antwort:
Die Klimaneutralstellung erfolgte für die Aussteller*innen im Open Space gemäß der myclimate Label Richtlinien. Gemäß dieser Label-Richtlinien wurden die anfallenden Emissionen durch myclimate Umweltwissen-
schaftler*innen, gemäß Greenhouse Gas Protcol für Scope 1, 2 und 3, vollständig berechnet und anschließend in hochwertigen Klimaschutzprojekten kompensiert.
Frage 5:
Bezieht sich die CO2-Neutraliät nur auf CO2 oder auf alle klimaschädlichen Emissionen, in Berechnung von z.B. CO2-Äquivalenten?
Antwort:
Es werden alle Treibhausgasemissionen erfasst und CO2e ausgewiesen. Berücksichtigt werden Emissionen der Infrastruktur (Stromverbrauch, Heizenergie, Kühlung), die Anreise der Eventteilnehmer, Verpflegung und Übernachtung der Mitarbeiter*innen sowie eventspezifische Materialien und Abfälle.
Frage 6:
Wie wird überprüft, ob die angegebenen Emissionen plausibel sind?
Antwort:
Das methodische Vorgehen basierte auf international anerkannten Standards (ISO 14‘040/44, ISO 14‘067, PAS 2050, GHG Product Life Cycle Standard). Das Inventar (Sachbilanz der Massen und Mengen der zu betrachtenden Bestandteile bzw. Materialien) und die Wirkungsabschätzung wurden mit Rückgriff auf die Datenbanken der Ökobilanzierungssoftware SimaPro V9.1 (SimaPro 2020) durchgeführt. Die Datenerhebung erfolgte über einen Fragebogen, der durch die Aussteller*innen ausgefüllt und anschließend durch myclimate verifiziert wurde.
Frage 7:
Wie wird überprüft, ob die angegebenen Emissionen auch kompensiert werden?
Antwort:
Die Kompensation erfolgt in der Regel in myclimate Klimaschutzprojekten. Aussteller, die andere Kompensationsprojekte nutzen, müssen dies im Labelprozess bei myclimate nachweisen. Für jede Kompensation wird ein Zertifikat ausgestellt. Dieses Zertifikat lässt sich myclimate vorlegen.
Folgendes Tonnenvolumen wurde in den hochwertigen myclimate-Klimaschutzprojekten sowie in weiteren Klimaschutzprojekten kompensiert:
-Projekt 7229 „Aus Abfall wird Biogas für Kleinbauern in Vietnam“: 384t CO2e
-Projekt 7192 „Sauberes Trinkwasser für Schulen und Haushalte durch Filtersysteme in Uganda“: 637t CO2e
-Projekt 7223 „Schutz tansanischer Wälder für Indigene, Wildtiere und das Klima in Tansania“: 130t CO2e
-Kompensationsvolumen myclimate-Klimaschutzprojekte gesamt: 1.151t CO2e
-Kompensationsvolumen weitere Klimaschutzprojekte: 1.063t CO2e
-Kompensationsvolumen gesamt: 2.214t CO2e
Ich hoffe, dass Ihre Fragen hiermit zufriedenstellend beantwortet werden konnten.
Das Referat für Klima und Umweltschutz hat die Antwort mitgezeichnet.