Der Anita Augspurg Preis der Stadt München zur Förderung der Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen wird dieses Jahr an den Mädchen*treff Blumenau vergeben.
Die Preisverleihung
Die Preisverleihung findet pandemiebedingt nicht im Rahmen des Empfangs des Oberbürgermeisters der Stadt München anlässlich des Internationalen Frauentages statt. Stattdessen überreicht Bürgermeisterin Katrin Habenschaden den Preis in Vertretung des Oberbürgermeisters am Dienstag, 16. März, um 18 Uhr digital.
Der Preis
Die Stadt München verleiht alljährlich den Preis zur Förderung der Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, um den erheblichen Gewinn, den die Gleichstellungsarbeit für die Stadtgesellschaft bringt, angemessen wertzuschätzen.
Der Preis ist benannt nach Anita Augspurg (1857 bis 1943), einer der wichtigsten Vertreterinnen der 1. Frauenbewegung. Als Münchner Bürgerin engagierte sie sich unter anderem für das Frauenwahlrecht, die gleichberechtigte Zulassung von Mädchen und Frauen zu höherer Schulbildung und zum Studium. Sie war sehr aktiv in der Internationalen Frauen- und Friedensbewegung.
Die Preisträgerinnen
Der Mädchen*treff Blumenau ist eine offene Einrichtung des Vereins Schule Beruf e.V, die 2016 offiziell eröffnet wurde. Die Einrichtung bietet Raum für Mädchen* und junge Frauen* zwischen neun und 21 Jahren, begleitet dezidiert vielfältige Weiblichkeitsentwürfe und -identitäten und befördert die Gleichstellung der Geschlechter in Alltag und Lebensumgebung aller, die den Treff nutzen.
Nach eingehender Analyse der sehr geringen Präsenz von Mädchen* und jungen Frauen* im öffentlichen Raum wurde der Mädchen*treff Blumenau mit erheblicher Pionierinnen*arbeit und großem Engagement gegründet und setzte sich von Beginn an für die Berücksichtigung weiblicher Bedarfe im Stadtbezirk ein.
Neben der sozialräumlichen Gleichstellungsarbeit sieht der Mädchen*treff Blumenau die Notwendigkeit, die stadtweite Präsenz von Mädchen* und jungen Frauen* zu fördern. Daher trägt er aktiv die fachpolitischen Vernetzungsstrukturen in der Arbeit für Mädchen* und junge Frauen* mit und schließt sich häufig mit anderen Einrichtungen Münchens zu unterschiedlichsten thematischen Veranstaltungen zusammen. In aller Regel werden diese partizipativ mit den Mädchen* und jungen Frauen* geplant und veranstaltet.
Durch die Preisverleihung wird im Besonderen die engagierte und aktivierende praxis- und gleichstellungsorientierte Arbeit gewürdigt, verbunden mit einer klaren feministischen Ausrichtung, die intersektional agiert und nicht binär festlegt, sowie die diesbezügliche Öffentlichkeitsarbeit und Interessensvertretung.
Der Mädchen*treff Blumenau trägt in hervorragender Weise zu Geschlechtergerechtigkeit, selbstbestimmter Lebensgestaltung und gesellschaftlicher Gleichstellung von Frauen und Männern bei. Die Wirksamkeit der Arbeit ist hier in besonderem Maße durch das spezifische Profil der Einrichtung gegeben:
- die intensive, niedrigschwellige, bedarfsorientierte und feministische, über eine Freizeit-Treff-Struktur hinausgehende Begleitung von Mädchen* und jungen Frauen*,
- die Bereitstellung eines dezidierten Mädchen*raums, in dem informeller Austausch, Bildung und Schutz ermöglicht sind
- und die besonders intensive Verknüpfung parteilicher, pädagogischer, sozialraumbezogener und politischer Arbeit für die Zielgruppen des Mädchen*treffs Blumenau.
Achtung Redaktionen: Nähere Informationen zur Preisverleihung finden sich in Kürze auf der Homepage der Gleichstellungsstelle für Frauen unter www.muenchen.de/gst. Gesonderter Terminhinweis folgt.