Die Stadt München trägt mit einer Vielzahl von Maßnahmen zur schnelleren Bereitstellung von mehr zusätzlichem Wohnraum für die hohe Nachfrage in der Bevölkerung bei. Eine der wichtigsten Grundlagen hierfür ist die Baugenehmigungspraxis.
Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung zieht für das vergangene Jahrzehnt insoweit eine starke Bilanz: In den zehn Jahren seit Anfang 2011 bis Ende 2020 wurden von der Lokalbaukommission insgesamt fast 100.000 Wohnungen zum Bau genehmigt. Im Vergleich zum vorhergehenden Jahrzehnt (2001 bis 2010 zu 2011 bis 2020) steigerte das Referat für Stadtplanung und Bauordnung die Anzahl der genehmigten Wohneinheiten um 56 Prozent. Damit leistet die Baugenehmigungsbehörde nicht nur einzelne Jahresrekordwerte, sondern auch über einen längeren Zeitraum hinweg ein nachhaltig starkes Engagement, durch das der dringend benötigte Wohnraum in München entstehen kann.
Bei der Vielzahl der Genehmigungsverfahren geht es aber keineswegs immer nur um die Wohnung als solches, sondern häufig auch um Fragen des Natur- und des Denkmalschutzes sowie der Anforderungen an Mobilität und geförderten Wohnraum. Das Spektrum umfasst dabei beispielsweise den Ausbau im Dachgeschoss genauso wie das Einfamilienhaus und natürlich größere Projekte in neu entstehenden Quartieren. Zum Stichtag 31.12.2020 waren es genau 98.350 genehmigte Wohneinheiten, seit Jahresbeginn 2021 kam bereits erneut ein hohes Volumen an weiteren Baugenehmigungen dazu. Somit konnte nun mit der Erteilung einer Baugenehmigung für die 100.000ste neu genehmigte Wohnung diese eindrucksvolle Marke erreicht werden.
Die symbolische „100.000ste“ Wohnung, die die 10-Jahres-Bilanz komplettiert, ist Teil eines Bauvorhabens mit über 40 Wohneinheiten im neuen Stadtteil Freiham. Eingereicht hat den Bauantrag die Münchner Baugenossenschaft Kooperative Großstadt, die im Münchner Westen nun ihr insgesamt zweites Wohnungsprojekt inklusive eigenem Mobilitätskonzept verwirklicht. Im Rahmen des Projekts wird in den kommenden Jahren geförderter Wohnraum für drei verschiedene Zielgruppen (Einkommensorientierte Förderung, München-Modell-Genossenschaften und Konzeptioneller Mietwohnungsbau) sowie mit einer „60+ WG“ eine besondere Wohnform realisiert werden.
Weitere Infos zum Projekt unter http://www.muenchen.de/plan-presse. Nach der Genehmigung folgt die Bauzeit, bevor die Wohnung dann auch tatsächlich von den neuen Bewohner*innen bezogen werden kann. Auch hier, bei den bereits fertiggestellten Wohnungen, wurde eine besondere Marke erreicht: Seit 2011 wurden in der Landeshauptstadt München etwa 75.000 neue Wohnungen im gesamten Stadtgebiet gebaut. Bauträger waren private Entwickler ebenso wie die beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWG und Gewofag, Genossenschaften und Baugemeinschaften, größere Münchner Bestandsunternehmen und auch Einzelpersonen.
Den größten Anteil an den fertiggestellten Wohnungen haben 3- und 2-Raum-Wohnungen (als Raum zählen Zimmer beziehungsweise Küche). Der Überhang an kleineren und mittelgroßen Wohnungen entspricht auch der demographischen Struktur der Bevölkerung der Landeshauptstadt, die einen Anteil von etwa 55 Prozent Einpersonen- und 25 Prozent Zweipersonen-Haushalten verzeichnet.
Im vergangenen Jahr fiel der Zuwachs der Bevölkerung zwar aufgrund der coronabedingten Einschränkungen, die sich vor allem auf die Arbeitsmarktmigration auswirkten, deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Ein Münchner Geburtenüberschuss bewirkte dennoch einen positiven Bevölkerungssaldo von zirka 2.500 Personen im Jahr 2020. Die Attraktivität der Landeshauptstadt als Arbeits- und Bildungsstandort mit hoher urbaner Lebensqualität wird auch in den kommenden Jahren weiterhin für Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt sorgen.
Es ist daher auch bei den erzielten Erfolgen im Bereich der genehmigten und gebauten Wohnungen erforderlich, insbesondere den Anteil des bezahlbaren Wohnens auszubauen und weiter zu stärken. Die Landeshauptstadt München verfolgt dieses Ziel nachdrücklich im Rahmen ihres langfristig angelegten Programms „Wohnen in München“. „WiM“ ist eines der finanziell am besten ausgestatteten kommunalen Wohnungsbauförderprogramme Deutschlands und zeichnet sich unter anderem durch Schwerpunkte der Förderung des kommunalen Wohnungsbaus oder der Vergabe von städtischen Flächen insbesondere an Baugenossenschaften aus, um den Anteil an bezahlbarem Wohnraum zu erhöhen und langfristig für die Münchner Bürger*innen zu sichern.
Stadtbaurätin Professorin Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk gratuliert der Lokalbaukommission und allen beteiligten Akteur*innen zu dieser Bilanz und richtet den Blick auf die Zukunft: „Eine Wegmarke ist erreicht. Es geht aber nicht nur um das Mehr. Sowohl in neuen Entwicklungsarealen wie auch bei Ergänzungen im Bestand ist unser Ziel, dass mit neuen Wohnungen auch eine hohe Qualität im Sinne von Quartiersleben, neuen Freiräumen, guter Erreichbarkeit, nachhaltiger Bauweise und Stadtgestalt entsteht – ein Stück neues München.“