Die Equal Pay-Tram fährt auch dieses Jahr wieder den ganzen März auf verschiedenen Linien durch München. Das Motto ist: „Nächster Halt: Equal Pay − Lohngerechtigkeit für Frauen!“ Noch immer verdienen Frauen in Deutschland rund 19 Prozent weniger als Männer. Zwar ist damit der Gender Pay Gap in Deutschland erstmals unter 20 Prozent gesunken. Aber auch wenn das ein kleiner Fortschritt ist, besteht noch kein Grund zum Jubeln. Denn 19 Prozent sind 19 Prozent zu viel!
Die Gründe für die Lohnlücke liegen zum Beispiel in der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen, Erwerbsunterbrechungen durch Kinderbetreuung oder Pflege und der Wahl von schlecht bezahlten „Frauenberufen“. Auch bei gleicher Qualifikation und sonstigen gleichen Merkmalen beträgt der Unterschied immer noch 6 Prozent – eine klare Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt.
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden, die Schirmpatin der diesjährigen Aktion, fordert deshalb: „Es ist mir ein dringendes Anliegen, dass sich beim Thema Equal Pay strukturell endlich etwas ändert. Das Problem ist seit vielen Jahren bekannt, die Lösungen ebenfalls: Ausbau der Kinderbetreuung. Bessere Löhne in sogenannten frauentypischen Berufen. Quoten für Führungspositionen. Transparente Löhne. Kurze Vollzeit für beide Elternteile. Abschaffung des Ehegattensplittings. Und damit diese Forderungen endlich umgesetzt werden, benötigen wir auch mehr Frauen in den politischen Beratungs- und Entscheidungsgremien.“
Der Equal Pay Day markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied. Umgerechnet ergeben sich daraus 69 Tage, die Frauen 2021 umsonst arbeiten, dieses Jahr bis zum 10. März.
Mit verschiedenen Aktionen macht das EPD-Bündnis auf dieses Datum aufmerksam: Alle Frauen und solidarischen Männer sind eingeladen zu einer virtuellen Fahrt mit der EPD-Tram. Des Weiteren gibt es zum Mitmachen, Posten und Teilen eine Social-Media-Aktion unter dem Motto „Ich mach mich stark für Equal Pay, weil ...“. Und auf dem Marienplatz werden am 10. März die Equal Pay Day-Flaggen gehisst (Foto: Michael Nagy/Presseamt München).
In München werden die Aktionen von einem Aktionsbündnis, dem über 40 Frauenorganisationen angehören, und mit Unterstützung der Münchner Gleichstellungsstelle für Frauen organisiert und durchgeführt.
„Frauen halten die Krise am Laufen“ – unter diesem Slogan hat die Corona-Pandemie deutlich ins gesellschaftliche Bewusstsein gerufen, wie wichtig die Arbeit im sozialen, Gesundheits- und Pflegebereich ist. Aber das reicht nicht. Beifall vom Balkon ist gut, höhere Löhne, gesundheitserhaltende Arbeitsbedingungen und berufliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten sind besser. Deswegen fordert das EPD-Bündnis dieses Jahr neben Lohngerechtigkeit auch die Aufwertung sozialer Berufe. Mehr Informationen zum Equal Pay Day und den Aktionen gibt es unter www.muenchen.de/equal-pay-day.