Angesichts der Lockerungen für viele Bereiche des Wirtschaftslebens, die das bayerische Kabinett beschlossen hat, fordert die Stadt dringend mehr Kontaktmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die negativen Auswirkungen der Pandemie und der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung sowie der fehlenden zeitlichen Perspektive auf Kinder und Jugendliche werden leider immer deutlicher. Es gibt mittlerweile viele Studien, die auf die negativen Folgen, akut und langfristig, für Kinder und Jugendliche hinweisen. Die Ergebnisse sind leider erschütternd. Es zeigt sich ein deutlicher und signifikanter Anstieg bei gesundheitlichen Problemen, körperlich wie psychisch.“ Eine Umfrage des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigt für Deutschland, wie sich die Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ausgewirkt hat. Demnach fühlen sich mehr als 70 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen durch die Corona-Krise seelisch belastet. Stress, Angst und Depressionen haben zugenommen. Das Risiko für psychische Auffälligkeiten hat sich fast verdoppelt. Die Rückmeldungen der Kinderkliniken/Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinderärzt*innen, Psychosomatik, Psychotherapie und der operativen Jugendhilfe schildern eine deutliche Zunahme und Zuspitzung an psychischen Belastungen wie Angst- und Zwangsstörungen, Depressionen, Suizidgefährdungen, deutliche Verschlimmerungen bei Essstörungen, exzessive Alkohol- und Drogenexzesse und auffallend steigende Aggressionen unter den Jugendlichen.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Aus Sicht des Sozialreferats wären zumindest Lockerungen der Kontaktbeschränkungen für Kinder und Jugendliche im Freien notwendig. Ebenso wichtig wäre eine Freizeitteststrategie, die für junge Menschen wieder Begegnung, Ausgleich und gemeinsame Freizeiterlebnisse möglich macht. Hierfür müssen kostenlose Tests zur Verfügung gestellt und Testergebnisse, beispielsweise aus schulischen Testungen, tagesaktuell akzeptiert werden.“