Zum 1. Juni startet die Fachstelle Moderation der Nacht (MoNa) im Sozialreferat ihre Arbeit. Die Fachstelle vertritt und repräsentiert die Belange des verträglichen Feierns, vor allem im öffentlichen Raum in München. Sie soll dieses Thema gemeinsam mit den Akteuren der Nachtkultur, der Stadtgesellschaft, der Verwaltung, anderer Institutionen sowie den Feiernden selbst entwickeln und gestalten.
Die Fachstelle ist angesiedelt bei der Stabstelle Bürgerschaftliches Engagement und Konfliktmanagement, bei der unter anderem auch die Stelle für Gemeinwesenmediation (SteG) und das Allparteiliche Konfliktmanagement in München (AKIM) verortet sind. Alle drei Stellen setzen sich in ihren Themenfeldern niederschwellig, auf Augenhöhe und rein kommunikativ für den sozialen Frieden in der Stadt ein.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Das Nachtleben unterliegt großen Einschränkungen durch die Pandemie. Von diesen Einschränkungen sind vor allem auch junge Menschen betroffen sowie die Betreiber*innen von Nachtkultur – u.a. Bars, Clubs, Kulturschaffende. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir nach und nach wieder ein aktives, lebensbejahendes Nachtleben in der Stadt haben werden. Und dann ist es umso wichtiger, eine Stelle zu haben, die die verschiedenen Bedürfnisse rund um das nächtliche Feiern aufnimmt, sammelt und miteinander in den Austausch bringt. Schon jetzt wird die Fachstelle mit den Nachtkulturbetreiber*innen aktiv in Kontakt gehen, um deren Themen und Bedarfe aufzunehmen.“
Die künftigen Aufgaben der Fachstelle MoNa sind:
Wahrnehmen der Funktion des „Nachtbeauftragten“ der Stadt
Dazu gehört beispielsweise der Aufbau eines Netzwerks mit den Nachtkulturbetreibenden – Bars, Clubs, Kulturschaffende, welche als Partner*innen für das Thema verträgliches Feiern immens wichtig sind und deren Ideen nötig sind, um die Zielgruppe der Feiernden wirkungsvoll zu erreichen. Hier gibt es durch die Beschränkungen und Auflagen durch Corona großen Rede- und Vernetzungsbedarf.
Die Fachstelle MoNa wird themenspezifisch mit allen Akteur*innen Antworten suchen auf die Herausforderungen des nächtlichen Feierns wie Partytrends, Lärm im öffentlichen Raum, Umgang mit Raucherbereichen, Drug Checking, Geschlechtskrankheiten, Sexismus und Übergriffe im Nachtleben, diskriminierungsfreies Nachtleben. Aber auch Anworten auf Fragen wie Sicherung der Rahmenbedingungen für Nachtkultur, um ein vielfältiges, lebendiges Nachtleben für München zu erhalten und zu fördern. Auch geht es hier um Partizipationsverfahren zur Vertretung der Feiernden (zum Beispiel über Social Media, Präsenz an Infoständen bei Nachtkulturveranstaltungen etc.), um Bedürfnisse und Anliegen der bisher nicht erreichten Gruppe der Feiernden aufnehmen und auf deren Verhalten einwirken zu können.
Koordination des „Runden Tisches Nachtleben“
Die Fachstelle MoNa soll einen Runden Tisch Nachtleben einrichten als Abstimmungsgremium zum Thema nächtliches Feiern in München. Er dient der Verbesserung von Verständnis und Kommunikation rund um den Themenkomplex Nachtleben sowie der Fortführung des Strategieprozesses Nächtliches Feiern und der dauerhaften Schaffung eines Dialogformats zum Austausch über aktuelle Problematiken des Nachtlebens. Zu den Teilnehmenden zählen die zuständigen städtischen Referate, die Polizei, Clubbetreiber*innen bzw. Gastronomen*innen, betroffene Bezirksausschüsse, Anwohnende sowie Experten*innen und Gäste.
Koordination der Maßnahmen für eine Modellregion
Der Stadtrat hat am 26. September 2019 beschlossen, dass der Bereich des Glockenbachviertels, gegebenenfalls auch ein anderer geeigneter Bereich, eine Modellregion wird, in der im genannten Runden Tisch innovative Lösungen für die Herausforderungen des nächtlichen Feierns festgelegt werden. Diese können getestet und dann ggf. auf andere Orte in München übertragen werden.
Vermittlung bei Konflikten
Konflikte zwischen Gastronomie und Anwohnenden sind oft unbefriedigend, weil das direkte Gespräch fehlt oder nicht konstruktiv gestaltet wird. MoNa soll hierfür künftig Möglichkeiten des Austauschs und der Mediation schaffen.