Die Stadt hat im Kloster St. Bonifaz einen ersten offenen Corona-Impftag für obdachlose Menschen durchgeführt. Insgesamt nahmen 110 Frauen und Männer das Angebot an und wurden mit dem Impfstoff der Firma Johnson & Johnson geimpft. Es war der Auftakt für weitere Aktionen zur Impfung von obdachlosen Menschen in den nächsten Wochen und Monaten.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Ich freue mich sehr, dass unsere Impfaktion in St. Bonifaz auf so große Resonanz gestoßen ist und ich danke den vielen Beteiligten, die dies ermöglicht haben. Obdachlose Menschen sind in dieser Pandemie aufgrund ihrer Lebenssituation und häufiger Vorerkrankungen besonders gefährdet, deswegen ist es wichtig, dass wir sie schnell und unbürokratisch mit einem Impfangebot erreichen.“ Die Impfaktion wurde von der Firma Aicher durchgeführt, die auch das städtische Impfzentrum in Riem betreibt. Das Kloster St. Bonifaz hatte in der Klosterkirche und im dahinterliegenden Pfarrsaal ein provisorisches Impfzentrum aufgebaut. Im Anschluss an die Impfung wurde den obdachlosen Menschen ein Übernachtungsplatz angeboten.
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Wir nehmen unsere Aufgabe als Gesundheitsreferat, allen Münchner*innen ein Impfangebot zu machen, sehr ernst. Dazu gehört auch, niederschwellige Angebote zu entwickeln und zu den Menschen vor Ort zu gehen. Der Impfstoff von Johnson & Johnson, der nur eine einmalige Impfung erfordert, ist gut geeignet für Menschen, die aufgrund ihrer prekären Lebenssituation nur schwer für Terminvereinbarungen zu erreichen sind.“
Die nächsten Impfaktionen für obdachlose Personen werden in den Arztpraxen für obdach- und wohnungslose Menschen in München (Arztpraxis im Haus an der Pilgersheimer Straße, Arztpraxis in St. Bonifaz, open.med) und bei Beratungs- und Anlaufstellen, wie der Teestube „komm“ und der Bahnhofsmission, stattfinden.
Außerdem haben mobile Impfteams bereits einige Unterkünfte für wohnungslose und geflüchtete Menschen besucht, um die Personen – wie in den Alten- und Pflegeheimen – direkt vor Ort zu impfen. Wohnungslose und geflüchtete Menschen, die in Unterkünften oder verbandlichen Einrichtungen leben, zählen nach der Priorisierungsliste der STIKO zur Prio II und können sich auch im Impfzentrum und bei ihren Hausärzten bereits seit März/April 2021 gegen Corona impfen lassen.