50 Jahre nach den Olympischen Spielen in München wird 2022 ganzjährig an das Olympia-Attentat vom 5. bis 6. September 1972 erinnert. Jeden Monat steht dabei ein Opfer im Mittelpunkt des Gedenkens: Im Monat Juni Yossef Romano.
Yossef Romano wird 1940 in Libyen geboren, damals eine italienische Kolonie. 1946 fliehen seine Eltern mit ihren zwölf Kindern vor antisemitischen Ausschreitungen ins damalige Palästina. Romanos Gewichtheber-Talent wird zufällig entdeckt, als der 20-Jährige am Strand einen Freund in die Luft stemmt. In den 1960er Jahren dominiert Romano die israelischen Meisterschaften im Mittelgewicht. Zwar fuhr er noch mit zu den Olympischen Spielen nach München, konnte dann aber wegen eines Sehnenrisses nicht an den Wettkämpfen teilnehmen.
Der Eichenauer Sportverein und der Historische Verein für die Stadt und den Landkreis Fürstenfeldbruck erinnern im Juni an den Gewichtheber Yossef Romano. Ihm zu Ehren wird am Sonntag, 19. Juni, von 9.30 bis 18 Uhr das „Yossef-Romano-Gedächtnis-Turnier“ ausgerichtet, bei dem sich Frauen, Männer und Kinder aus Israel und Deutschland messen. Der Austragungsort, die Friesenhalle in Eichenau, war 1972 bereits Olympiastützpunkt. Hier haben sich die israelischen Gewichtheber im Frühjahr 1972 auf die Olympischen Spiele in München vorbereitet. Interessierte sind herzlich eingeladen, beim Turnier dabei zu sein und zuzusehen.
Eine Veranstaltung des Historischen Vereins für die Stadt und den Landkreis Fürstenfeldbruck in Kooperation mit dem Eichenauer Sportverein und der Gemeinde Eichenau.
Konzipiert und koordiniert wird das Erinnerungsprojekt vom Jüdischen Museum München in Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum München und dem Generalkonsulat des Staates Israel.
Weitere Informationen unter http://www.juedisches-museum-muenchen.de/ausstellungen/zwoelf-monate-zwoelf-namen sowie unter https://juedisches-museum-muenchen.de/kalender/details/12-monate-12-namen-yossefromano.