Viele renommierte Künstler*innen lassen sich von Kindern inspirieren. Denn wer sich auf Unbekanntes einlässt, öffnet Raum für neue Entdeckungen und ästhetische Abenteuer. Genau hier setzt die Städtische Schule der Phantasie seit 40 Jahren an. Das Kursangebot des Referats für Bildung und Sport gibt Grundschüler*innen die Gelegenheit, mit Künstler*innen frei und kreativ zu arbeiten.
Als Rudolf Seitz von der Akademie der Bildenden Künste sowie der Münchner Stadtrat die Schule der Phantasie einst ins Leben gerufen hatten, war diese Art des künstlerischen Freiraums in Grundschulen für Kinder einzigartig in Deutschland. Mittlerweile hat sich diese Art der Vermittlung vielerorts etabliert, und es gibt sogar einen entsprechenden Studiengang.
Eine Ausstellung zum 40-jährigen Jubiläum der Schule gewährt nun Einblicke in einen phantastischen Kosmos. Mit mehr als 500 Objekten, Malerei, Zeichnung und Installationen verwandelten Kinder die MUCCA-Halle in eine inspirierende Wunderkammer. Der Bogen spannt sich von fliegenden Leuchtkäfern und einer Kellerdisko mit Grinsemonster über Mumien aus dem alten Ägypten bis zu technischen Experimenten. Es gibt phantastische Riesenbaumwesen und anderes Getier, zauberhafte Landschaften und Architekturen, Mini-Regenwurmbilderbücher, Einblicke in den Körper oder ein Zwergenobjekt. Die Ausstellung versteht sich dabei als offenes Feld. Sie will nicht nur Ergebnisse zeigen, sondern lädt auch zum Mitmachen ein. So bieten Kursleiter*innen vor Ort eine Reihe von Workshops an. Die Vernissage ist am Freitag, 24. Juni, 16 bis 18 Uhr, die Ausstellung läuft vom 25. Juni bis 3. Juli täglich 14 bis 17 Uhr. Workshops können kostenlos und ohne Anmeldung besucht werden am: jeweils am Samstag und Sonntag, 25. und 26. Juni, sowie 2. und 3. Juli von 13 bis 17 Uhr in der MUC-CA-Halle, Schwere-Reiter-Straße 2.
In der Schule der Phantasie arbeiten Kinder mit Künstler*innen auf einer kollegialen Ebene. Es braucht nur kleine Anregungen wie eine angerissene Geschichte, inspirierendes Material, eine Beobachtung, um die Neugierde der Kinder zu wecken. Mit der Zeit stürmen sie dann mit eigenen Ideen in den Kurs und können es kaum erwarten loszulegen. Scheinbar aus dem Nichts zaubern sie so die wunderbarsten Kreationen. Die Arbeitsweise ist prozesshaft und die Kinder entscheiden selbst, wann eine Arbeit für sie abgeschlossen ist. Ein paar Stoffreste, ein Kronenkorken, etwas Draht reichen aus, um aus dem Zusammenspiel von Imagination, spielerischer Aktion und Interesse neue Kreationen zu entwickeln. Der spielerische Ansatz öffnet den Raum für Imagination, Motivation, Aktion und mutiges Anpacken.
Alle Termine zur Ausstellung und weitere Informationen, auch zur Barrierefreiheit, sind zu finden unter www.muenchen.de/schule-der-phantasie.