Die Monacensia im Hildebrandhaus widmet sich mit ihrer neuen Ausstellung „Frei leben! Die Frauen der Bohème. 1890-1920“ von Freitag, 1. Juli, bis 31. Juli 2023 Schriftstellerinnen, die um 1900 in der Subkultur der Bohème ein freies und selbstbestimmtes Leben suchten. Im Mittelpunkt stehen dabei Franziska zu Reventlow, Margarete Beutler und Emmy Hennings. Die Ausstellung wird am Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr, eröffnet. Es sprechen Bürgermeisterin Katrin Habenschaden und Anke Buettner, Leiterin der Monacensia. Die Kuratorin Laura Mokrohs moderiert eine Lesung der Schauspielerinnen Julia Gräfner und Annette Paulmann. Der Eintritt ist frei.
Das Aufbegehren gegen gesellschaftliche Schranken und bürgerliche Moral zeigt sich in den Lebensentwürfen und Texten der Schriftstellerinnen. Freiere Formen des Zusammenlebens, Selbstbestimmung über den eigenen Körper und über ihre Sexualität sind ebenso zentrale Themen wie Unabhängigkeit, „freie Mutterschaft“ und Prostitution. Sie sind Kapitel ihres Lebens genauso wie Motive ihrer Werke. Als Künstlerinnen fordern sie öffentliche Aufmerksamkeit ein und prägen die Subkultur der Bohème zwischen München, Berlin und Zürich.
Die von der Literaturwissenschaftlerin Laura Mokrohs und Sylvia Schütz, Kuratorin in der Monacensia, konzipierte Ausstellung zeigt zahlreiche biografische Dokumente, Manuskripte, Tagebücher, Briefe und Fotografien aus verschiedenen Archiven sowie aus Privatbesitz. Einen Kernbestand bildet der Nachlass von Franziska zu Reventlow, der sich in der Monacensia befindet. Erstmals gezeigt werden Dokumente von Margarete Beutler aus dem privaten Familienarchiv. Die wenigsten der Schriftstellerinnenbiografien bilden sich in vollständigen Nachlässen ab. Kritisch hinterfragt werden daher auch Leerstellen in Archiv und Forschung.
Videobeiträge der Münchner Kammerspiele und aktuelle literarische Positionen zum Beispiel von Jovana Reisinger, Florian Kreier, Mareike Fallwickl und Gün Tank fügen in der Ausstellung und im digitalen Magazin eine heutige Perspektive hinzu. „Frei leben!“ wird digital begleitet durch das Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel und das Literaturhaus Berlin sowie durch viele weitere Kooperationspartner*innen.
Zu besichtigen ist die Ausstellung Montag bis Mittwoch und Freitag von 9.30 bis 17.30 Uhr, Donnerstag von 12 bis 22 Uhr sowie am Wochenende von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Infomationen zur Ausstellung unter www.monacensia.org/boheme. Das digitale Magazin zur Ausstellung ist zu finden unter www.monacensia.org/boheme-magazin.
#FrauenDerBohème und #FemaleHeritage bündeln im Netz die Aktivitäten aller Partner*innen und Beiträge aus der Netzcommunity.
Achtung Redaktionen: Pressevorbesichtigung am Mittwoch, 29. Juni, 11 Uhr. Anmeldung erbeten per E-Mail an sylvia.schuetz@muenchen.de. oder unter Telefon 41947215.
(Siehe auch unter Terminhinweise)