Die Stadt München und die tunesische Kommune Kasserine haben gemeinsam an der Verwirklichung eines öffentlichen Platzes in Kasserine gearbeitet. Der Kurzfilm „Ein Platz für alle“ gibt jetzt Einblicke in die Projektpartnerschaft. Dieser entstand Ende 2021 im Auftrag des Referats für Arbeit und Wirtschaft (RAW) und unter Mitwirkung des Baureferats. Er wurde realisiert durch Juri Mazumdar, Juri & Aki Films GmbH. Er ist online abrufbar unter https://stadt.muenchen.de/infos/film-kasserine.html oder direkt auf dem YouTube-Kanal des RAW unter https://youtu.be/ggIGXHEcTIw oder https://youtu.be/XdrfY5cAOhE.
Begleitet von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt haben Kas- serine und München ihre kommunale Projektpartnerschaft 2017 ins Leben gerufen. Bis 2021 wurde im Viertel Cité Aouled Nasrallah der Platz „Parc de la Cité Olympique“ entwickelt. Das Besondere daran: Die Bürger*innen Kasserines waren an dem Projekt beteiligt.
Das Münchner Baureferat brachte die Erfahrung mit unterschiedlichen Formen der Bürgerbeteiligung in München ein, zum Beispiel die Gestaltung einzelner Spielplätze oder die Entwicklung von Grünflächen in neuen Wohngebieten. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft, Fachbereich Europa und Internationales, koordinierte die Projektpartnerschaft. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden betont in dem Film: „Orte, an denen sich Bürgerinnen und Bürger frei bewegen, erholen und treffen können, sind essenziell, um Demokratie in einer Gesellschaft leben zu können. Bürgerbeteiligung stärkt die Zivilgesellschaft gerade auch in jungen Demokratien wie Tunesien.“
Mohsen Mdaini, Bürgermeister von Kasserine: „Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass Projekte der Zusammenarbeit viel besser sind als vertikal angelegte Projekte. Dies ist Teil der Aufgaben der Gemeinden bei der Bemühung, sich der Zivilgesellschaft und Zusammenarbeit auch mit Bürger*innen zu öffnen.“
Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft: „Uns hat es natürlich gefreut, als Kasserine auf uns zugekommen ist und gefragt hat, ob wir etwas von dem Wissen, das in unserer Verwaltung aufgebaut worden ist, nach Kasserine transferieren können. Die Stadt München hat auf vielen Feldern Expertise und langjährige praktische Erfahrungen, die wir mit anderen gerne teilen. Das gegenseitige Lernen in internationalen Projekten ist für alle Beteiligten ein Gewinn. Wissenstransfer ist nachhaltig, spart Kosten und schafft vertrauensvolle Beziehungen im kommunalen Bereich.“