Der Münchner Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust. Gleichzeitig führt die Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine zu einem kurzfristigen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Dieser Anstieg wird vor allem durch den Übergang der Geflüchteten in die Grundsicherung (SGB II) verursacht. Im Juni waren im Agenturbezirk München insgesamt 3.138 ukrainische Geflüchtete arbeitslos gemeldet. Diese Zahl bildet allerdings nicht den tatsächlichen Zuwachs ab, da viele der ukrainischen Geflüchteten, zum Beispiel alleinerziehende Mütter mit Kleinkind, nicht den Status „arbeitslos“ haben (so genannte Fälle nach § 10 SGB II).
Ohne die ukrainischen Arbeitslosen wäre die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 620 oder 1,6 Prozent gesunken. Dieser Wert wäre saisonüblich.
Im Juni nahm die Zahl der Arbeitslosen in der Gesamtbetrachtung um 2.143 auf 40.997 zu. Sie lag dabei dennoch deutlich unter den Vorjahreswerten: Im Juni 2021 waren in München noch 49.013 Menschen arbeitslos gemeldet.
Die Zahl der Arbeitslosen stieg in Bayern von Mai auf Juni um 21.048 oder 10 Prozent auf 230.606. Maßgeblich für diesen Anstieg ist der Zugang von ukrainischen Geflüchteten. Die Arbeitslosenquote liegt in Bayern im Juni 2022 bei 3,1 Prozent und damit nur noch um 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert (Mai 2022: -0,8 Prozentpunkte). Zum Stichtag am 13.Juni 2022 sind in Bayern 25.201 Arbeitslose mit ukrainischer Staatsangehörigkeit registriert. Dies entspricht einem Anteil von 10,9 Prozent an allen Arbeitslosen.
Diese Zahl bildet allerdings nicht den tatsächlichen Zuwachs ab, da viele der ukrainischen Geflüchteten, zum Beispiel alleinerziehende Mütter mit Kleinkind, nicht den Status „arbeitslos“ haben (so genannte Fälle nach § 10 SGB II).
Ohne die ukrainischen Arbeitslosen wäre die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 1.808 oder 0,9 Prozent gesunken. Somit fällt der Rückgang deutlich geringer aus als in den vergangenen Monaten. Im Juni 2022 ist infolge der umfassenden Erfassung ukrainischer Geflüchteter in den Jobcentern die Zahl der Arbeitslosen bundesweit gegenüber dem Vormonat um 103.000 auf 2.363.000 kräftig gestiegen Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit um 133.000 zugenommen. Die Arbeitslosenquote stieg von Mai auf Juni um 0,3 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent und liegt damit 0,5 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat. In Westdeutschland nahm die Arbeitslosenquote im Juni auf 4,9 Prozent zu (Mai 4,6 Prozent) und auch in Ostdeutschland hat die Arbeitslosenquote zugenommen auf 6,5 Prozent (Mai 6,3 Prozent).