Antimuslimischer Rassismus gehört für viele Muslim*innen und muslimische Einrichtungen zum Alltag. Auch in München kommt es immer wieder zu Angriffen auf Menschen aufgrund ihrer vermuteten oder tatsächlichen Herkunft oder Religionszugehörigkeit zu einer muslimischen Glaubensrichtung. Das zeigt unter anderem eine von der Landeshauptstadt in Auftrag gegebene und 2021 veröffentlichte repräsentative Studie, die das Dunkelfeld vorurteilsmotivierter Straftaten („Hasskriminalität“) in München ausleuchtet: So werden etwa Frauen, die Kopftuch tragen, häufig Opfer von rassistischen Übergriffen. 16 Prozent der Opfer von Hasskriminalität in München gaben in der Studie an, einer islamischen Religionsgemeinschaft anzugehören.
Am heutigen „Tag gegen antimuslimischen Rassismus“ sendet Oberbürgermeister Dieter Reiter deshalb ein deutliches Signal der Solidarität an die Münchner Muslim*innen: „München ist eine vielfältige, bunte und weltoffene Stadt. Wer hier Menschen aufgrund ihrer vermeintlichen oder tatsächlichen Religion, Hautfarbe oder Herkunft angreift, greift das Fundament unserer demokratischen Stadtgesellschaft an. All denjenigen, die von Ausgrenzung, abwertenden Äußerungen, rassistischen Übergriffen oder gar körperlichen Angriffen betroffen sind, sprechen wir unsere volle Solidarität aus. Ich rufe darüber hinaus alle Münchnerinnen und Münchner an diesem Tag dazu auf, sich antimuslimischem Rassismus entschieden entgegenzustellen und im Alltag Solidarität mit Betroffenen zu zeigen.“ In München steht Betroffenen die städtisch finanzierte Beratungsstelle BEFORE unterstützend zur Seite. Die kommunalen Maßnahmen gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit koordiniert die städtische Fachstelle für Demokratie. Im Auftrag des Stadtrats entwickelt die Fachstelle für Demokratie derzeit eine Anti-Rassismus-Strategie, die auch antimuslimischen Rassismus explizit thematisieren wird. Auch der aktuell durchgeführte „München-Monitor“ – in dem auch Vorurteile und abwertende Einstellungen gegenüber Muslim*innen und Diskriminierungserfahrungen von Münchner Muslim*innen untersucht werden – ist ein wichtiger Baustein, um antimuslimischen Rassismus strukturiert zu bekämpfen.