Mehr Bademöglichkeiten für München schaffen 2
Antrag Stadtrats-Mitglieder Kathrin Abele, Verena Dietl, Gerhard Mayer, Christian Müller, Cumali Naz, Jens Röver, Julia Schönfeld-Knor und Birgit Volk (SPD-Fraktion) vom 10.8.2018
Antwort Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft:
Sie haben beantragt, dass die Stadtwerke als Betreiber der städtischen Bäder prüfen sollen, inwieweit:
1. vorhandene Hallenbäder zusätzlich auch als Sommerbäder ertüchtigt werden und
2. ob bzw. wie auch kleinere Bäder erweitert werden können.
Nach § 60 Abs.9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Der Betrieb von Hallenbädern auch als Sommerbäder sowie die Erweiterung von kleineren Bädern fällt jedoch nicht in die Zuständigkeit des Stadtrates oder als laufende Angelegenheit in die Zuständigkeit des Oberbürgermeisters, sondern in den operativen Geschäftsbereich der Stadtwerke München – Ressort Bäder. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich. Daher wird der Antrag im Folgenden als Brief beantwortet.
In Abstimmung mit den SWM – Ressort Bäder können wir Ihr Anliegen wie folgt beantworten:
1. Vorhandene Hallenbäder zusätzlich als Sommerbäder ertüchtigen
Von den neun Hallenbädern der SWM sind acht Hallenbäder mit zugehörigen Liegewiesen ausgestattet. Nur das Müllersche Volksbad verfügt über keinen als Liegeweise nutzbaren Außenbereich. Zwei der Münchner Hallenbäder – das Westbad und das Michaelibad – sind sogenannte Kombibäder. Sie verfügen über einen benutzbaren großen Freibad-Bereich. Bei den restlichen Hallenbädern werden die Liegebereiche bei schöner sommerlicher Wetterlage bereits von vielen Besuchern genutzt. Bei schönem Wetter mit Temperaturen ab 28° C werden hierfür die Türen der Schwimmhallen geöffnet und arretiert, um einen freien Durchgang für die Badegäste zu den Liegewiesen zu schaffen.
Am Standort Südbad wurde bei der Sanierung im Jahr 2008 zusätzlich zu den notwendigen Ausgangstüren weitere Öffnungsmöglichkeit in der Fassade mit drei versenkbaren Toren geschaffen. Diese drei großflächigen Öffnungen ermöglichen es, die Schwimmhalle und die Terrasse mit der an-grenzender Liegewiese zu verbinden. Bei den restlichen Hallenbädern sind Fassadentüren eingebaut, die eine Verbindung zwischen Schwimmhallen und Terrassen mit den angrenzenden Liegewiesen ermöglichen.
Über die Sommermonate werden die Terrassen und Liegewiesen der Hallenbäder bereits durch die Besucher*innen genutzt. Eine Nutzungs- und Kapazitätserweiterung der Hallenbäder durch zusätzliche Schwimmbecken zu ermöglichen, ist deshalb nicht umsetzbar. Hierdurch würden mehr Aufenthaltsflächen im Freien für die Kunden verloren gehen als dazu gewonnen werden würden.
Bei einer Nutzung von diesen Flächen als separate Sommerbäder müsste die gesamte Infrastruktur erstellt werden. Dies bedeutet, dass Schwimmbecken gebaut, die Infrastruktur von Kasseneingang über Umkleiden und Sanitärbereiche erstellt und von zusätzlichem Personal betrieben werden müssten. Anhand der Größe der zu Verfügung stehenden Freiflächen ist dies leider nicht möglich.
Die Möglichkeit, zusätzliche Freibad-Becken auf den Freiflächen der Hallenbäder umzusetzen, ist aus den oben dargestellten Gründen nicht realisierbar.
2. Kapazität kleinerer Bäder erweitern
Die bestehenden kleineren Hallenbäder befinden sich auf Grundstücken der SWM, deren Umfeld jedoch in der Regel bebaut ist. Die bestehende Bebauung befindet sich meist nicht im Eigentum der SWM. Eine Kapazitätserhöhung der jeweiligen Standorte kann somit nur innerhalb der bestehenden Grundstücksgrenzen durchgeführt werden.
Bei Bädersanierungen werden Freiflächen, die während der Übergangs- und warmen Sommerzeit genutzt werden können, immer berücksichtigt. Dazu gehören großflächige Terrassen, auf denen Liegen bereitstehen, sowie eine Liegewiese für Badegäste. In die Freiflächen sind je nach Standort Warmaußenbecken sowie zusätzliche Planschbecken in Verbindung mit einem Trockenspielbereich realisiert worden. Dadurch steht den Badegästen über den gesamten Jahresverlauf ein breites Angebot zur Verfügung.
Dieser Grundgedanke war auch ein Bestandteil des im Jahr 1992 verabschiedeten Bäderkonzeptes für die Münchner Bäder. Ziel diesen Konzeptes war es, die Bäder zu sanieren und attraktiver zu gestalten. Das Bäderkonzept aus 1992 ist weitestgehend umgesetzt worden. Von der Landeshauptstadt wurden zudem weitere Bäder an die Stadtwerke München übertragen, die ebenfalls saniert wurden. Hierzu gehörten das Prinzregentenbadund die Olympiaschwimmhalle. Derzeit wird das Freibad Georgenschwaige saniert und in ein Freibad mit biologischer Badewasseraufbereitung umgebaut. Der Baubeginn erfolgt in Kürze. Mit der Planung der Erneuerung des Hallenbades Forstenried soll voraussichtlich auch noch in diesem Jahr begonnen werden. Im Bad Forstenried wird ebenfalls eine Kapazitätserhöhung untersucht und nach Möglichkeit auch umgesetzt.
Aus Sicht der SWM Bäder ist die maximale Kapazität der kleineren Hallenbäder nahezu erreicht. Bei jeder Sanierung werden mögliche Kapazitätserhöhungen erneut auf den Prüfstand gestellt und nach Möglichkeit umgesetzt.
Ich bitte Sie, von den vorstehenden Ausführungen Kenntnis zu nehmen, und hoffe, dass Ihr Antrag beantwortet ist und als erledigt gelten darf.