Die Staatliche Schule für Kranke wird auf dem Klinikgelände Schwabing ins Haus 9/45 umziehen, das nach einem Beschluss des
Münchner Stadtrats für diesen Zweck umgebaut und generalinstandgesetzt wird. Da die Abteilung Kinder- und Jugendpsychosomatik des Klinikums ihre Bettenanzahl bis Ende Juni 2022 aufstockt, muss auch die Staatliche Schule für Kranke künftig insgesamt 50 Plätze dauerhaft vorhalten. Damit einher geht auch ein höherer Bedarf an Fläche. An der Schule für Kranke werden Schüler*innen aller Altersklassen aus allen Schularten unterrichtet, die im Krankenhaus über einen längeren Zeitraum behandelt werden oder aufgrund einer Behandlung mindestens einen Tag Unterricht wöchentlich regelmäßig versäumen.
Das bisher auf dem Gelände des Klinikums Schwabing genutzte Haus 21 reicht somit für den Betrieb der Schule nicht mehr aus. Der Mietvertrag wurde entsprechend von der Münchner Klinik gekündigt. Die Landeshauptstadt München war daher gefordert, den Betrieb der Staatlichen Schule für Kranke weiterhin zu ermöglichen. Dem Referat für Bildung und Sport wurden in diesem Zuge an verschiedenen Klinikstandorten Räumlichkeiten in Aussicht gestellt. Mit Hilfe einer Machbarkeitsstudie ermittelte das Referat, dass die Schule für Kranke künftig in Haus 9/45 auf dem Klinikgelände Schwabing untergebracht werden kann. Daneben ist es möglich, an dem Standort einen im Stadtteil Schwabing dringend benötigten zusätzlichen Kitastandort mit drei Krippengruppen und drei Kindergartengruppen zu realisieren.
Bei Haus 9/45 handelt es sich um ein im Denkmalatlas Bayern eingetragenes und unter Denkmalschutz stehendes Gebäude, das zwischen 1904 und 1928 nach den Plänen von Robert Schachner errichtet wurde. Das Klinikum Schwabing hatte das Gebäude bereits am 1. Januar 2016 an die Landeshauptstadt München zurückgegeben, da das Krankenhaus aufgrund von Umstrukturierungen nicht mehr an einer Nutzung des Hauses interessiert war. Abstimmungen mit der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem bayerischen Landesamt für Denkmalpflege hatten gezeigt, dass ein Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes einschließlich einem Dachgeschossausbau möglich ist. Die Projektkosten für den Umbau werden auf rund 4,8 Millionen Euro taxiert.
Bis zur Fertigstellung des Hauses 9/45 zieht die Schule für Kranke interimsmäßig in Schulpavillons, die zwischen den Häusern 4 und 16 südlich des Verbindungsganges auf dem Klinikgelände aufgestellt werden. Die Pavillons stammen von der Helen-Keller-Realschule an der Fürkhofstraße 28, die daraus in den Sommerferien 2022 ausziehen wird. Nach der Fertigstellung von Haus 9/45 und dem Umzug der Staatlichen Schule für Kranke in die frisch sanierten Räumlichkeiten erfolgt auch ein Rückbau der Pavillonanlage auf dem Gelände.
Stadtschulrat Florian Kraus: „Ich freue mich sehr, dass wir der Schule für Kranke zunächst ein Interimsquartier und anschließend eine moderne Schule zur Verfügung stellen können. Für erkrankte Kinder und Jugendliche ist es besonders wichtig, dass sie während ihrer Behandlung im Krankenhaus weiterhin persönlichen Kontakt zu Lehrer*innen haben und nicht nur auf Online-Unterricht angewiesen sind“.